eigentlich: moelleux au chocolat.
was macht man mit osterhasen, die in weiser voraussicht als 70-prozentige rassetiere geschenkt wurden? richtig: mousse au chocolat oder schokoladenkuchen.
da ich ein neues, außerordentlich schönes kochbuch (meine sonnenküche von virginie besancon) entdeckt habe (davon bald mehr in der kulinarischen bibliothek, deren regale auf esskultur.at in diesen tagen fertig zusammengeschraubt wurden, endlich!), wollte ein französischer schokoladenkuchen aus hasen gebacken werden, einer ohne mehl. und einer, der den untertitel „zarter“ redlich verdient hat.
das rezept ist unfranzösisch einfach, ich hab’s trotzdem ein wenig abgewandelt (bitterere schokolade, die autorin nimmt zartbitter, das ist mir zu wenig bitter – und eine andere gewürzkombination, nämlich weniger kardamom und zimt, dafür auch chili und macis):
- zuerst das backrohr auf 150 grad vorheizen und eine möglichst grosse, rechteckige form (oder ein blech) befetten und bemehlen (beim nächsten mal würde ich backpapier stattdessen verwenden, der kuchen ging eine amour fou mit der form ein, das gibt bekanntlich nur scherereien)
- 300 g bitterschokolade mit mindestens 70 prozent kakaogehalt (entspricht 3 rasse-osterhasen) mit 150 g biobutter auf kleinster flamme schmelzen, umrühren
- 6 bioeier in klar und dotter trennen, die klar mit 50 gramm kristallzucker schön schmierig-steif schlagen, eine gute prise salz dazu
- die dotter mit 150 gramm kristallzucker zu einer schönen gelben creme schlagen, das dauert ein wenig
- zur dotter-zucker-masse 1,5 teelöffel (echten!) vanillezucker, gut 1/2 teelöffel gemahlenen kardamom, gut 1/2 teelöffel gemahlenen (ceylon) zimt, eine gute prise chilipulver und eine noch bessere prise gemahlene macis (muskat“blüte“) geben und weiterrühren
- die mittlerweile nur mehr lauwarme schokoladenosterhasenbuttermischung mit dem gummihund (ich glaube, das heisst auf neudeutsch teigspatel) unter die gewürzdottermasse rühren, den schnee danach in zwei etappen unterheben
- die masse nicht mit dem löffel als zwischenmahlzeit essen, sondern in die vorbereitete form füllen und ca. 25-30 minuten backen
- der kuchen wird aussen knusprig, innen soll er noch ein wenig feucht sein, nach dem backen fällt er ein wenig zusammen und die kruste bröckelt. keine sorge, das gehört so, ist französisch
der osterhasenpfingstsonntagsschokoladenkuchen würde im normalfall für mindestens 16 personen als dessert reichen. wir hatten heute eine grillerei (mit t-bone-steaks und cajun-hühnerflügerln, avocado-salsa, gegrilltem gemüse, schnittlauchrahm, ripperln, selbstgemachter bar-b-q-sauce und so weiter, soll heissen: nicht gerade wenig) mit 7 personen, das blieb davon übrig:
deshalb kann dieser kuchen uneingeschränkt auch als gratulationsosterhasenpfingstsonntagskuchen empfohlen werden, zum beispiel für drei jahre blog-events bei 1x umrühren bitte:
Das sieht nach einem wahrhaftig würdigen Ende für Osterhasen aus!
Muss ungeheuer gut schmecken, wenn man sich den kargen Rest so ansieht ;-)
Ganz ehrlich der Osterhase hätte bei mir nie bis zu Pfingsten überlebt. ;-) Schön, dass er doch noch so ein köstliches Ende gefunden hat.
Meiner Meinung nach das Beste, was aus einem Bitterhasen werden kann. Siehe dazu auch:
http://www.rettet-das-mittagessen.de/blog/?p=528
sebastian! das ist ja auch ein rassehase, der da in butter schwimmt! das glaubt mir kein mensch, dass ich davon nix wusste.
wir sind keine so „süssen“, zorra, auch wenn so mancher eintrag hier auf esskultur.at das gegenteil nahelegen würde…
ja, petra & dolce, das einzig denkbare ende, zum glück aber eines, das auch ohne osterhasen wiederholt werden kann.
ein wunderbares rezept – und eigentlich ist vieles in der klassischen französischen küche überraschend simpel!!
obendrein entspricht die grundmasse in etwa meiner lieblingsrezeptur für mousse au chocolat…
back-und serviervorschlag: nicht in form oder auf blech streichen, sondern in mini-muffin-gummi-form füllen!!
sieht nett aus und löst sich umstandslos von dieser unterlage.
Ich glaub’s sofort – die besten Ideen hat nie einer allein, denn sonst fände sie ja auch keiner gut. Ein Trick vom Franzosen in München: Kuchen in die Pieform geben und die in ein Backblech voll Wasser setzen beim Backen (150 Grad, 90 Minuten), das ist dann wirklich gebackene Mousse.
Hallo! Ich bin ein echter Chocoholic und finde dieses Rezept ganz toll! Ich habe selbst viele Stunden in meiner Versuchsküche verbracht, um den perfekten Schokokuchen zu kreieren ;)
Mal sehen, was du davon hältst..
http://www.kuliversum.com/2012/03/sue-versuchung.html#more
Viele liebe Grüße
Ina
Der Link zum außergewöhnlichen Kochbuch ist tot. Gut, dass das Rezept unterhalb steht. Es müssen Hasen verbacken werden. Liebe Grüße!
danke für den hinweis, ente, hab den link gelöscht.
Ein leckerer Schokoladenkuchen, ich habe darunter frische Rosenblüten und Holunderblüten gestreut und das passt herrlich dazu :) Ich reiche dazu eingekochte, ungezuckertes Brombeerenkompott. Mahlzeit ;)
klingt fein, sandra, vor allem die brombeeren. freut mich.