grüne aussichten

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ganz früher: grosser oberösterreichischer garten, gänseblümchensalat, walderdbeeren im morgentau, alle ferien auf dem niederösterreichischen bergbauernhof auf kuhweiden und im stall, beim kriecherlbaum oder den zwetschken

früher: salzburger dachterrasse, grösser als die wohnung, viel zu heiss für pflanzen, mittagessen und barfussgehen – oleander, rosmarin und der schwarzen hündin war’s gerade warm genug

bis vor sieben jahren: altstadtbalkon mit salzburger festungsblick und einem kräuterurwald inkl. millimeterlanger karotten, rucola zum saufüttern – und der hund lässt sich immer noch braten

seit sieben jahren: wien. zweimal ohne garten, terrasse oder balkon. seit einem halben jahr auch ohne hund. seit gestern dafür wieder mit kräutern

von der lieben freundin, souschefin, feldbestellerin und eigentlich fotografin kam der tipp, für französischen estragon und allerlei andere kräutlein doch endlich die gärtnerei, nämlich die von eveline bach, aufzusuchen:

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gestern kurz vor dem zusperren musste es sein, und zwar auf der stelle. es war gerade zeit genug, um sechs kräuter (welche bloss? auf der liste standen 18) aus den hunderten (!) verschiedenen (!) auszuwählen, sich über plötzlich vor den füssen vorbeihoppelnde weisse hasen zu wundern, die freundliche hauskatze zu streicheln und von frau bach ein paar wichtige tipps zu bekommen: nicht in einzelne töpfe setzen (hätte ich aber schöner gefunden), weil sie sich dann kaum wohl fühlen würden, die kärntner nudelminze an den rand, die wuchert, viele löcher in die kiste bohren und beim nächsten mal die duftpelargonien, den verkauf alter gemüsesorten und alles noch einmal in ruhe anschauen. gerne!

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während der web-, haus- und schmarrnmeister, der eigentlich (meister)sänger ist, sich um den überrollbügel aus elegantem aluminium kümmert, der die passantinnen und passanten vor übermütigen kräutern schützen soll, nehme ich mir mitten auf der strasse die pflänzchen vor. estragon und zitronenmelisse in der mitte, so wie’s die mitarbeiterin von frau bach befohlen hat.

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links die pimpinelle, die eigentlich keine ist (sondern wiesenknopf), aber erstens so heisst wie die hündin beim spitznamen genannt wurde und zweitens zart nach gurke schmeckt (praktischerweise aber nicht so stark behaart ist wie der männliche borretsch). rechts der französische estragon, über den unter dem titel fabelhaftes drachenkraut schon das wichtigste gesagt wurde. jetzt ist er endlich bei uns eingezogen.

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rosmarin und orangenthymian (der zusätzlich ein wenig nach frisch aufgebrochenen kardamomkapseln duftet) vertragen sich bestimmt.

11 Gedanken zu „grüne aussichten“

  1. Die Zitronenmelisse wird gewinnen. Im Herbst bitte nochmals ein Foto von der Pflanzkiste. Den Kräutern wird bestimmt nicht langweilig. Die Katze hättest auch gleich mitnehmen können.

  2. womit sich die gschicht mit den blumengschirrln aufs allerfeinste erledigt hat!

    und den neuen „grundbesitzern“ ins stammbuch geschrieben, was mein staatsbürgerkunde-professor immer gesagt hat:

    „und waunns blumengschirrl obifoallt is da gaunze grund bein teifi“

    viel freude mit dem grün beim anschauen und verarbeiten und verspeisen!

  3. D I E Gärtnerei werde ich in Bälde auch besuchen, wird zwar ein langer Weg sein vom 3. in den 22. aber wie du schreibst wird sich der weg lohnen. Freu mich auf viele bunte Kräuterrezepte – viel Spass dabei.

  4. Muss mich unbedingt auch um meinen Balkon kümmern…Derzeit nur ein alter Thymian, Rosmarin, Minze. Estragon ist gut!!!

    Bei mir kommen nur immer die Blattläuse, bin gespannt, ob die auch in Ö. Kräuter gerne mampfen!

    Katze und Kaninchen sind ja süss!

  5. Sicher nicht nur eine Bereicherung für die Küche, sondern auch fürs Grätzl. Die Kisten eignen sich während der Fußball-Europameisterschaft 2008 sicher für das Aufstecken bunter Fähnchen . . .

  6. frech, robert, oder spricht da der erfahrene gärtner? ich bin noch nicht sicher, ob nudelminze oder zitronenmelisse die ewm (energische wuchsmeisterschaft) gewinnen wird. fortsetzung folgt.

    dank überrollbügel (wie bei einem erdbeerkörbchen…) braucht sich der herr fesser auch nicht im grabe umdrehen, seisie.

    schreib‘ mir ein mail, titi laflora – dann können wir vielleicht gemeinsam hinfahren? sooo weit ist’s vom 3. auch nicht hin.

    leise, bolli! davon erzähle ich meinen kräutlein gar nichts. dann brauchen sie sich nicht fürchten.

    die kannst du dann in 14 tagen einstecken, sisko, aber welche, das diskutieren wir noch. es dürfen selbstverständlich nur kulinarisch wertvolle länder sein.

    und tigerkater: solange ich keinen welpen aus grönland oder sonstwoher mitnehmen darf, kommt auch keine katze für den tigerkater ins haus. basta.

  7. Fähnchen nur von „kulinarisch wertvollen“ Ländern? Na ja, England konnte sich ohnehin nicht qualifizieren . . . ;-)

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