nachdenklich & kulinarisch: woche 34

  1. wir reden von klima- und artenschutz (mehr über biodiversität demnächst auf esskultur.at), aber wir reden selten davon, wieviel wasser für lebensmittel (und alle anderen dinge, prozesse etc.) aufgewendet werden muss. bei der weltwasserkonferenz in stockholm letzte woche wurde dazu eine neue studie präsentiert. der ausdruck water footprint wird wohl ebenso wie der ökologische fussabdruck zum massstab für nachhaltiges wirtschaften werden (müssen). beispiele? für eine scheibe weissbrot werden 40 liter wasser verbraucht, für ein ei 200 liter, für eine tasse kaffee 140 liter. ein hamburger „kostet“ 2.400 liter wasser. da schlägt die tasse tee mit vergleichsweise geringen 30 litern zu buche. dieses „virtuelle wasser“ wird fast nie bedacht, wenn vom schonenden umgang mit ressourcen bzw. wasserverschwendung die rede ist.
  2. wir reden von geschmackvollen, alten erdäpfel- oder paradeisersorten, die zum glück von einigen freaks wieder angebaut werden (z. b. vorreiter erich stekovics oder auch erwin binder im grossen stil für ja! natürlich mit hilfe von arche noah und reinsaat). wenn ich den artikel oligopolhüterin über die neue eu-erhaltungssortenrichtlinie richtig interpretiere, sicherten sich die saatgutkonzerne heimlich, still und leise auch für die zukunft ihre marktmacht von mindestens 90 prozent: erhaltungssorten (schon die defintion ist fragwürdig) dürfen nur bis zu einer obergrenze von maximal 0,5 prozent pro mitgliedsland angebaut werden, alle erhaltungssorten gemeinsam bis maximal 10 prozent. wieso massen sich von lobbyismus infiltrierte bürokraten (und bürokratinnen) an, gegen vielfalt gesetze zu beschliessen?
  3. der versprochene nachtrag zu weisse kuh auf wanderschaft wurde zwar dort schon bei den kommentaren von sisko gepostet, hier aber nochmal der (französische) tv-beitrag zu hadrien, dem jungen franzosen, der gemeinsam mit camomille, seiner charolais-kuh, seit anfang august auf wanderschaft sein soll. wenn mir (oder einer esskultur.at-leserin/einem esskultur.at-leser) etwas neues zur reise des ungewöhnlichen paares unterkommt, wird davon berichtet.

2 Gedanken zu „nachdenklich & kulinarisch: woche 34“

  1. ad 2. (Sortenvielfalt): Ich verstehe den Telepolisartikel auch wie Katha: Patentierten Sorten sind 90 Prozent Marktanteil per EU-Richtlinie zugesichert! Da kann doch nur massives Lobbying bzw. Druck dahinterstehen. Anderseits ist es einer ausgewachsenen Bürokratie zuzutrauen, diese Richtline mit Lebensmittelsicherheit, Gesundheits-, Konsumentenschutz und ähnlich „vernünftigen“ Argumenten zu begründen . . .

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