bschoadbinkerl 8. mai 2011

vintage hollerroester

esskultur.at geht ins fünfte jahr. am fünften fünften war der vierte geburtstag, den habe ich (wie immer) versemmelt, dafür aber am sechsten fünften den vierten mit einem 20 jahre alten hollerröster von meiner oma gefeiert. da wir ihn überlebt haben (stelle mir das dunkellila t-shirt mit „i survived the 20-year-old vintage-hollerröster“ kleidsam vor, besonders zur einkochzeit), gibt’s keine schreib-ausreden mehr.

über den hollerröster und wie es ist, etwas vier jahre nach dem tod der oma zu essen, das diese im sommer 1991 gekocht hat, könnte ich mehr schreiben. schreiben könnte ich sowieso mehr.

frisch gekocht mai foodblogs

pünktlich zum jahrestag wird esskultur.at in der mai-ausgabe von frisch gekocht als eines der 20 besten food blogs erwähnt – neben claudio fühle ich mich wohl – und dass mich diese nennung freut, ist logisch (vor allem bei einer auflage von über 400.000…). dass esskultur.at aber das einzige österreichische food blog in der mehrseitigen geschichte ist, verwundert mich ein wenig, weil siehe kulinarische links.

pinze gross 2011

nachtrag zu den pinzen: unsere am karsamstag gemachten (und von ulrike im hohen norden zeitversetzt via twitter „nach“gebackenen) waren um häuser besser als alle beim jour doux verkosteten miteinander. das ahnten (manche würden sagen: wussten) wir vorher. das zugehörige rezept bekommt ihr nächstes jahr, jetzt interessiert’s eh niemanden mehr.

dass die wildpflanzensaison längst begonnen hat, ist auch keine neuigkeit. dass der holler schon zu blühen anfängt (gestern im prater neben den kamelen vom circus louis knie), schon. mir erscheint’s recht früh.

alle, die ein ipad und zusätzlich ein faible für wildes grünzeug haben, könnten mit der folgenden frohbotschaft froh werden:

wildpflanzen app ipad

es gibt eine wildpflanzen-app fürs ipad! nigelnagelneu, wunderschön (die fotos leuchten noch mehr als sie’s eh schon im buch tun), saupraktisch, die erste ihrer art in österreich und überhaupt. darüber könnte ich nicht nur, sondern werde ich auch noch mehr erzählen. aber bis ich dazu komme, ist die heurige wildpflanzensaison womöglich schon wieder vorbei. deshalb: hier steht alles über die app. ff! (zitat aus wiener blut: viel vergnügen!)

nicht nur ich hab‘ was zu feiern, auch die maxima, für die ich seit elf jahren schreibe: sie wird jetzt im mai 15. für die gar nicht laute, sondern schöne jubiläumsnummer habe ich eine große geschichte übers essen im urlaub beigesteuert. die hat mir beim schreiben schon spaß gemacht – und tut’s beim lesen immer noch.

urlaub ist das stichwort, ich möchte nämlich auch was von euch wissen:

was darf ich in paris – aus kulinarischer sicht – auf keinen fall versäumen?

kommendes wochenende werde ich ein paar tage dort sein, das zweite mal zwar, aber das erste mal ist 20 jahre her…

ein tisch bei alain passard im l’arpège ist reserviert, ins chateaubriand möchte ich auch gerne, auf der to-go-liste stehen

poilâne
pierre hermé
sadaharu aoki
eric kayser
ladurée

aber was mir noch fehlt, sind ein paar unkomplizierte lokale mit sehr guter küche, in denen man nicht wochen vorher reservieren muss, sowie der markt, den ich auf keinen fall versäumen darf.

von einer münchner esskultur.at-leserin habe ich schon eine ausführliche liste mit adressen bekommen – auch auf diesem wege nochmal vielen dank dafür, liebe b.! und natürlich wühle ich mich durch die paris-tipps von david lebovitz, aber wir haben keine vier monate, sondern bloß vier tage zeit.

ihr, die ihr in letzter zeit in paris gewesen seid, habt doch bestimmt auch lieblinge und must-eats! merci!

ps: zum beginn des fünften esskultur.at-jahres schenke ich mir das „sie“ als zusätzliche anrede zum „ihr“. es war schon immer sperrig. und außerdem kennen wir uns jetzt lange genug, um „per du“ zu sein, nicht wahr?

19 Gedanken zu „bschoadbinkerl 8. mai 2011“

  1. ad Hollerblüten: Dieses Jahr ist alles durcheinander. Der Flieder ist in München so spät dran und die Linden sind so früh, dass sich die Düfte kreuzen – ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das noch nie erlebt habe.

  2. Herzlichen Glückwunsch auch von mir – und wie immer noch schön, dass es Dich und Dein Blog gibt, auch wenn ich Euch erst später kennenlernen durfte. Aber besser spät als nie und für den Parisaufenthalt wünsche ich herrliches Wetter, großartige Düfte, spannende Restaurationen und eine wundervolle Zeit!

    Und Oma konnte noch richtig Hollerröster einkochen, wie?

  3. die robinien blühen auch schon, kaltmamsell, es ist olfaktorisch kaum auszumderhalten!

    danke, zorra, und danke, creezy, von euch „urgesteinen“ freut mich das besonders.

    omas hollerröster passt auf viel, aber ganz gewiss nicht auf bauernbrot, boomerang, es sei denn, du denkst es dir als suppeneinlage. meine oma hat ihn nie gebunden, er ist dünnflüssig wie hollersaft. da gehört ein ordentlich angebrantscherlter grießschmarrn dazu.

  4. liebe katha,

    geht doch essen zu pramil http://www.urbanpath.com/paris/french/pramil.htm – ist ein bib gourmand tipp, den wir im dezember spätabends von einem wundervollen kellner bekommen haben beim fortgehen. da gabs irgendwann auch einen esszimmereintrag dazu. wunderwunderbares leistbares einfallsreiches essen ohne chichi.

    ladurée ist sicher was, wo man mal gewesen sein sollte, aber das würd ich nicht ganz oben auf die liste schreiben. fein, immer wieder, ist die ambassade d’auvergne http://www.ambassade-auvergne.com (vorsicht website mit musik), großer hunger ist allerdings empfehlenswert. überhaupt haben wir mittlerweile die meisten bib gourmand empfehlungen im zentrum von paris durchprobiert und waren nirgends enttäuscht.

    was wildpflanzen betrifft: euer buch hat mir da eine neue leidenschaft eröffnet die mittlerweile in gebückter haltung auf jedem spaziergang resultiert. danke dafür! den holler verpass ich dieses jahr leider wieder. aber südfrankreich ist nicht der schlechteste ort, um den mai zu verbringen.

    bon voyage!
    qos

  5. Wildpflanzen-App – sehr schön gemacht!

    Ich habe meinen Blog auf deinen kulinarischen links gefunden, das freut mich natürlich.
    „außerdem gehört die österreicherin wohl zu jenen spinnerten, die für ein essen um die halbe welt reisen würden.“
    „Spinnert“ betrachte ich als Auszeichnung. Aber eine kleine Korrektur:
    ich bin noch nie für ein Essen um die halbe Welt gereist, dafür bin ich zu umweltbewusst. Wenn ich aber beruflich in Chicago, Paris oder London bin, dann interessiert mich die Gastronomie mindestens so sehr wie die Galerien und Museen.
    Paris-Tips habe ich leider keine, ich war schon zu lange nicht mehr dort.

  6. danke, queenofsoup, (auch für die wildpflanzen-leidenschaft), pramil gefällt mir.

    eline, sag bloß, du hast die app schon? danke fürs lob! bei den kulinarischen links stehst du doch schon ewig!

    danke, ellja, jetzt erinnere ich mich an deinen beitrag.

    was sollte man dort anschauen bzw. einkaufen, sibylle?

  7. Nein, ich habe die app nicht, aber ich habe sie mir angesehen und mir gefällt das Layout. Da ich mein iPad nicht auf Wanderungen und Läufe mitnehme, werde ich sie mir wohl auch nicht kaufen.

  8. Liebe Katha,
    ich habe leider keine Paris-Tipps, aber dafür einen Herzlichen Glückwunsch! Ich bin gespannt auf die nächsten fünf Jahre und lese weiterhin gerne Deinen Blog!

    Alles Liebe
    Ariane

  9. dehillerin ist sich leider diesmal nicht ausgegangen, sibylle, hätte mich aber natürlich gereizt.

    du hast ja das buch, eline, das funktioniert zum glück auch ohne strom.

    danke, ariane – dass dir mein eckhausgebeizter lax so taugt, freut mich übrigens sehr!

  10. Hallo liebe Katha,

    lese schon lange und gerne bei dir mit :-) und wollte fragen, ob du uns dieses Jahr dein Pinzen-Rezept verrätst? Alles Liebe!

  11. …oder ich probiere mal den Nachbacklink von oberhalb… der scheint ja auf deinen Input zu basieren und sieht sehr schön und gut aus!

  12. danke für die erinnerung, deli! ich hätte vermutlich im (beruflichen) schreibstress drauf vergessen. habe das rezept soeben geschrieben und online gestellt, bittschön! aber bei frau küchenlatein warst du eh gut aufgehoben, ist ja mein rezept.

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