dem most huldigen

diesen sonntag, am 14. april 2013, findet der 1. salon des mostes auf der schallaburg in niederösterreich (südlich von melk) statt, und zwar von 11-18 uhr.

warum ihr dort hinfahren sollt?

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(© für diese 5 bilder: mostviertel tourismus/weinfranz.at)

diese bilder sind nicht von mir, sondern von mostviertel tourismus. es sind frühlingsbilder zur birnblüte im niederösterreichischen mostviertel, das im norden an die donau grenzt (am gegenüberliegenden ufer: die wachau), im westen an meine heimat oberösterreich und im süden an die steiermark.

im östlichen traunviertel, aus dem bezirk steyr-land, wo ich herkomme, schaut’s ganz ähnlich aus. kein wunder, most- und traunviertel gehören zwar zu unterschiedlichen bundesländern, sind aber direkte nachbarn.

so wie der wein die landschaft abbildet, tut es auch der most. ein getränk, das diese so wohltuend grüne, hügelige, baumreiche, wunderschöne landschaft im glas mittransportiert, kann nur wunderbar sein. bloß traut ihm das keiner zu.

most gilt als einfach und grob, sauer und billig. wer das glaubt, hat keine ahnung. ich bin mit most aufgewachsen, mit sortenreinem apfel- und birnmost, mit mischlingsmost, mit gespritztem most. most hat frucht und säure (apfel mehr, birne weniger), wenig alkohol und eine irrsinnige vielfalt von knochentrocken und gerbstoffreich (das ist der „habe“ most) über leicht, resch und erfrischend bis zu gehaltvoll, lieblich, prickelnd oder hochprozentig zu bieten.

diese mostvielfalt gilt es erst zu entdecken – denn nicht einmal in österreich steht most in der gastronomie auf den speisekarten oder regelmäßig auf esstischen außerhalb der mostregionen. in wien kann man ihn fast nirgendwo kaufen, von verkostungen ist keine rede. und mostbegleitungen zu feinen menüs sind zukunftsmusik – auf die ich mich jetzt schon freue.

am sonntag ist eine gute gelegenheit dazu, sich fröhlich und genussvoll mitten in der region dem most zu nähern. auf dem 1. salon des mostes bieten 30 mostproduzent/inn/en ihre mostspezialitäten zur verkostung an, die meisten aus dem mostviertel (und hier wird seit mind. 800 jahren hauptsächlich birnmost produziert), aber auch steirische, oberösterreichische, burgenländische und kärntner betriebe sind dabei. und sogar vier deutsche apfelwein-produzenten kommen auf die schallaburg.

und eines ist gewiss: ich bin dabei, wenn dem most zum ersten mal die große bühne gegeben wird, die er immer schon verdient hat.

bis sonntag!

beim klick aufs bild wird die einladung zum salon des mostes (pdf, ca. 2 mb) geöffnet:

Erster Salon des Mostes, 2013

ps: wer’s diesen sonntag nicht auf die schallaburg schafft: das mostbirnhaus in ardagger (und das restaurant im landhaus ardagger nebenan…) sind eine gute alternative.

18 Gedanken zu „dem most huldigen“

  1. und wer kinder ab sechs hat, nimmt sie mit und bringt sie zu mir in den workshop: wir tasten uns an geschmäcker heran, kosten säfte und lüften das limonadengeheimnis. um 12, um 14 und um 16 uhr.

  2. macht das, was theres sagt, bei ihr sind die zwerge ganz bestimmt gut aufgehoben.

    alexandra, da kann dir niemand helfen ;-) (hast du denn gute mostquellen in wien?)

  3. ich bin auch mit most aufgewachsen – und ja, hier in wien fehlt er mir schon manchmal. wein mag ich nämlich nicht so gern.
    ich würd sofort dorthin fahren, wäre ich am sonntag nicht zwischen zwei nachtdiensten :(

  4. ich bin absolut deiner meinung – most ist toll! aber als kind des mostviertels kann ich wohl gar nichts gegenteiliges sagen ;) das mostviertel ist scheinbar voller kulinarischer schätze. feuerflecken gehören für mich da definitiv auch dazu.

  5. Diese Bilder sind ein Traum. Du musst nicht unbedingt gleich fünf Stück davon zeigen – auch für eines der gezeigten (Auswahl beliebig) würde ich mich auf die Reise machen… wenn es nur nicht so weit wäre… ;-)

  6. Das Mostviertel ist wirklich ein wunderbares Fleckerl Österreich. Leider sind wir auch schon verplant am Sonntag. Aber du hast ja eine Alternative genannt!

    Der „habe“ Most, kann das sein, dass das der „harbe“ ist? Wie in Wien bei dem Lied: „I hob zwa harbe Ross im Stall …“? Das ist jetzt wilde Spekulation, weil ich kann nicht Mostviertlerisch. ;)

  7. wir werden schauen, welche quellen wir auftun können, judith. zwei nachtdienste hintereinander klingt anstrengend!

    bin eh neugierig, was am sonntag während des salons zum essen angeboten wird, daniela, denn feuerflecken kennt man im traunviertel z. b. nimmer.

    doch, ich muss, ti saluto ticino! denn erstens ist das eine kurze virtuelle heimatreise und zweitens tritt dann garantiert dieser ich-will-sofort-dorthin-effekt ein ;-) für dich ist das nicht gerade der nächste weg, stimmt. aber wenn sich der salon bewährt, bin ich sicher, dass er regelmäßig veranstaltet (und damit zum lange vorher planbaren termin) wird.

    das mit „harb“ würd‘ mich jetzt auch interessieren, turbohausfrau. bei uns ist im gesprochenen „hab“ gewiss kein „r“ zu finden. ich kenne aber jemanden, die jetzt bestimmt schon im oö herkunftswörterbuch nachgeschaut hat (und uns hoffentlich an erkenntnissen – so auffindbar – teilhaben lässt).

  8. bitte berichte unbedingt, wie das dort war! ich bin ja auch mit dem most aufgewachsen, hatte aber immer ein wenig gespaltenes verhältnis. aber bin sehr gespannt, wie das auf der schallaburg so war!

  9. ad harb bzw. hab: im wörterbuch der oberösterreichischen volksmundart steht unter „harb“ (das r wird offenbar nur geschrieben, aber nicht gesprochen) einerseits: böse, beleidigt, verärgert (i bin hab auf di) und andererseits: herb, bitter.

  10. Diese Bilder sind so wunderschön… Das Mostviertel ist wirklich ein Traum und auch tatsächlich eine echte, erwägenswerte Alternative zum Mühlviertel ;-) Wir machen fast jedes Jahr eine kleine Wanderung zur Baumblüte, herrlich…
    Und ja, der Most! Den kenne auch ich schon von Kindesbeinen an. Das Mostpressen, der frische Süßmost! Und ein bissl was vom Presskuchen haben immer die Pferde gekriegt.
    Heute trinke ich oft – wenn sich die Gelegenheit bietet – Most fast lieber als Wein.
    Auch bei mir ist es sich heute leider nicht ausgegangen, aber es wird ja nicht der letzte Salon gewesen sein ;-)

  11. Most holen, wie oft habe ich das als Kind und später noch gemacht…
    und das Mostmachen war sowieso ein Highlight und auch viel Arbeit – das klauben (vor allem die kleinen Landlbirnen die für den einzigen reinsortigen Most verwendet wurden) und das beste war aber der Süßmost frisch von der Presse – wurscht ob gemischt oder reine Birne bzw. Apfel (sehr selten). Ich liebe Süßmost mehr wie den vergorenen Most. Zwischen Süßmost und Apfelsaft liegen Welten.
    Gärmost nehme ich gern zum Kochen oft anstatt Weißwein.
    und die blühenden Bäume sind generell schön, egal in welchem Viertel dieses Landes.

  12. War am Donnerstag (sonnig und heiß! – nach Schranne und Friedhof) zum ersten mal
    (trotz schon ein paar Jahrzehnte Salzburgerin) beim Mostwastl in Salzburg – aber der Most, naja -?
    Und der Apfelsaft – gar nicht…!
    Und warum gibts in Österreich keinen Cider?

  13. Erstmal Hallo!

    Bin vor etwa 2 Stunden über diese Webseite „gestolpert“ – und begeistert…

    On Topic:
    Natürlich gibts Cider in Österreich, z.B. von der Firma Land-Drink, die auch exzellenten Most (Apfel-Birne) sowie naturbelassene Fruchtsäfte produziert.

  14. Pingback: multikulinarisches
  15. alex, für eine nachschau war (wie für so vieles andere auch) noch keine zeit, sorry. aber ich würde das nächste mal wieder hinfahren, alleine um zu sehen, was sich in dem jahr getan hat.

    danke, teeodora, auf hab = herb hätte ich auch kommen können.

    es war sicher nicht der letzte salon des mostes, mädel vom land! welchen most gibt’s bei euch? birne? apfel? mischling?

    ich find‘ ja most (ich meine damit immer vergorenen) in der küche total unterschätzt, weltbeobachterin, da hast du völlig recht!

    manchmal muss man eben alles liegen und stehen lassen, die kärntnerin ;-)

    gibt’s eh, mischa, aber ich mag ja most viel lieber als cider, aber ich mag generell keine (oder nur sehr selten) bubbles.

    danke, geraldwien, und willkommen!

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