wie schmeckt vegan? tag 6

frühstück

gerade wollte ich schreiben: butterbrot mit … natürlich war es kein butterbrot, sondern ein alsanbrot, aber immerhin selbst gebackenes, ziemlich feines mischbrot, obenauf himbeermarmelade.

außerdem ein scheiberl mohnstrudel (auch der meisterkoch hat bei unserer heutigen arbeitssession davon genascht und war nicht abgeneigt)

dazu gyokuro

mittagessen

jetzt tritt mit einem schlag der der-web-und-sängermeister-ist-aus-dem-haus-effekt ein: ich gehe vor lauter arbeit nicht mal in die küche, wenn ja, auf die suche nach feinen kalten salatrestln oder ein schnelles butterbrot mit käse, pfeffer und birne oder apfel im stehen. natürlich nicht jetzt, und tofu lege ich mir gewiss keinen aufs brot. es gab also zu mittag wieder vom selbst gebackenen brot, diesmal mit zwiebelschmelz (siehe tag 1), ordentlich geschwarzpfeffert und gesalzen, dazu apfelspeigerl.

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zwei stunden später, das war einfach zu wenig: die restlichen moro-filets von gestern früh, dazu irgendwelche seltsamen, aber immerhin schön knusprigen und schön zimtigen zimtwaffeln aus dinkelmehl (bisher ganz böse, s. u.), immerhin bio, immerhin ohne aromen

nachmittagskaffee

espresso im stehen in der küche, davor im prater 100 % vegan ausgelüftet:

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abendessen

aufgewärmtes erdäpfelgulasch, jetzt reicht’s aber dann wieder für die nächsten monate (was tun mit dem rest? so gut schmeckt’s, bloß mir nicht mehrmals hintereinander)

3 walnusshälften (auch dem der-web-und-sängermeister-ist-aus-dem-haus-effekt geschuldet – walnüsse sind meine liebste zwischen- oder hauptverpflegung, wenn niemand kocht)

fruchtsalat (der jetzt leider aus ist, denn komischerweise könnte ich den 2x/tag und das mehrere tage hintereinander essen)

das schon geplante schokomousse aus seidentofu und bitterschoki muss noch warten, weil heute keine ruhe zum zubereiten war (vor lauter arbeit)

vegane erkenntnisse

vegan gilt offenbar irgendwie als gesund. bio ist wurscht, aber gesund. deshalb ist vegan auch gerne mit dinkelmehl. und rohrzucker. macht mit wahnsinnig. ich mag keinen dinkel. rohrzucker geht, wenn er passt, er passt ganz gewiss nicht immer.

zwang, verpflichtung, ausschließlichkeit, begrenzung, beengung, auferlegt, grenzen, unterwerfen, einengen – das sind so attribute, die mir heute eingefallen sind.

„moralische überlegenheit“ bzw. distinktion auch, aber darüber wird am ende noch gesondert zu sprechen/schreiben sein.

niemand hat mich vorgewarnt, dass ich exakt eine woche nach einem meiner lieblingsgerichte (zweimal gebratener sichuan-schweinebauch vom sonnenschwein von labonca, umami, röstaromen, scharf, fett) schon wieder große lust auf dieses gericht haben würde, obwohl ich das doch sonst auch nur 1-2x/jahr esse.

ich schlafe seit tagen schlechter ein, schlechter durch und habe einen kleinen, unwichtigen, trotzdem ungewöhnlichen ausschlag unter der unterlippe (heißt das schon kinn?). ist vielleicht too much information für euch, mir aber egal, weil: tagebuch. und sonst vergesse ich’s. danke der nachfrage, meine verdauung ist ganz normal.

ein zentraler punkt bei der motivation für und beim umstieg auf vegane ernährung scheint mir: wie habe ich bisher gegessen?

28 Gedanken zu „wie schmeckt vegan? tag 6“

  1. Tja, das Problem mit dem übrig gebliebenen Erdäpfelgulasch hatte ich heut auch. Hab’s schweren Herzens weggeworfen, weil einfrieren halt bei Erdäpfeln keine Option ist texturmäßig :(

  2. ich hab vegan probiert, mir war’s zu mehlig, zu zuckrig, zu kohlenhydratreich – mein blutzucker hat verrückt gespielt, ich war dauernd müde und hatte schlechte haut. soja hab ich leider nicht vertragen – jetzt bin ich wieder bei bio-mischkost gelandet. wünsch dir gutes durchhalten, ich lese deinen blog jeden tag mit großem interesse!

  3. ich hatte das gefühl, dass während der ersten paar wochen der umstellung (von vegetarisch auf vegan) alle giftstoffe aus dem körper raus sind. und das dauerte. letzte schübe einer chronischen erkrankung (die jetzt, wenn ich brav bin, weg ist) und dann gings mir gut. und ich glaube die erste woche fühlte ich mich etwas geschwächt. aber das plötzliche verlangen nach bohnen haben das wieder gut gemacht.

    und zu gestern noch: ja, am anfang kommt es wie verzicht vor, aber nachher ist es normal. ich habe auch viele neue rezepte entdeckt und zum ersten mal mohnnudeln selbst gemacht. vegan und köstlich!
    ich finde dieses spielerische heran gehen und herausfinden, was nicht alles möglich ist ohne, wirklich spannend!

    ich wünsch dir weiterhin viel spaß vor allem und durchhalten! und vielleicht bleiben ja die einen oder anderen dinge in zukunft.

  4. pepe, bei aller liebe, aber was gutes, selbst gekochtes wegschmeißen geht für mich gar nicht! hast du keine nachbar/inne/n, freund/inn/en, kolleg/inn/en, die sich über ein tazerl von einem derart guten erdäpfelgulasch freuen würden? das hält ja sowieso locker 1-2 wochen im kühlschrank. (und: tk ist bei erdäpfeln keine option, richtig.)

  5. Naja, das war das Silvesterüberbleibsel, d.h. 8 Stunden Zimmertemperatur + eine Woche Kühlschrank. Hatte gedacht, daß ich die Reste in der Zwischenzeit anbring, aber da war leider nix (und es ist ja doch weit ausgiebiger, als man im ersten Moment denkt).

    Im Büro hätte ich morgen noch fragen können, aber auf die Idee bin ich, so blöd es klingt, nicht gekommen. Nach zwei Wochen Urlaub war diese Option völlig verdrängt ;)

  6. also ich würds mir holen kommen das erdäpfelgulasch, falls dir nix anderes einfallt, was du damit machen kannst :) was von dir gekochtes kann ja nur gut schmecken und kochen freuts mich grad so was von überhaupt net.. ;)

    lg anna

  7. klingt so als wären deine nervenkekse angesagt?!? :-)

    alsan-butter funktioniert super bei mürbteig, und ich weiss zwar nicht ganz genau wieso aber so 3 EL Wasser mit 1 EL Apfelessig kombiniert funktioniert auch sehr gut als Eiersatz.

    halt durch & belohn dich – grad als strohwitwe doppelt wichtig :-))) immerhin hast du jetzt „drittel-zeit“!

  8. anna, super idee! bring your own tazerl (es sind schon noch 2 portionen, also nicht zu klein) und ruf mich morgen einfach an, bin eh voraussichtlich immer da, weil schreibenschreibenschreiben.

  9. Du triffst es auf den Punkt

    – zwang, verpflichtung, ausschließlichkeit, begrenzung, beengung, auferlegt, grenzen, unterwerfen, einengen – das sind so attribute, die mir heute eingefallen sind –

    das waren mit die wichtigsten Erkenntnisse aus meiner letztjährigen 6 1/2 monatigen vegetarischen Ernährungsphase. Am Ende habe ich Ende August bei einem Betriebsausflug, bei der Ankunft auf einer Hütte ganz spontan und selbstverständlich, sehr genüsslich in eine Kalbsbratwurst gebissen, obwohl ich ein vegetarisches Essen bestellt hatte. Es hat einfach gepasst, es war super. Auf die Frage warum ich mir selbst etwas verbieten soll, das ich eigentlich hin und wieder sehr gern mag, wusste ich keine zufrieden stellende Antwort. Damit war das Thema vegetarisch gegessen.

  10. eingefrorene Erdäpfel ist eindeutig was vom grausamsten unter der Sonne.

    vegane Hausmannskost aus Vorarlberg -> der Käsehochburg. gekochte Krumpera (Erdäpfel) mit Apfelmus…

    danke, werde wenn ich ein Rezept mache künftig die Tags vegan und vegetarisch verwenden – selbst wenn bis jetzt keins meiner Rezepte vegan ist, wenn man sie nicht ummodelt.

  11. „Moralische Überlegenheit“ wunderbar! Hab ich letztes Jahr am eigenen Körper erfahren. Da stellte sich die kollegiale Neu-Veganerin in den Mittagspausen über alle und fällte Urteil über Urteil über Karnivore, Frutti-di-Marier, Vegetarier. Die Retour-Kutsche kam, Tränen flossen, die Mittagessensgruppe zerbrach und heute verliert keiner mehr ein Wort darüber, wer was isst, Ende gut alles gut also ;)

  12. :) fein! da freu ich mich drauf (auf das essen und auf das nicht kochen und nicht überlegen müssen morgen ;) )

    meld mich, wohl so gegen halb 4!

    alles liebe,

    anna

  13. Das hier ist ist gerade mein tägliches Blog-Highlight, obwohl ich ansonsten etwas lesefaul bin, ich bin gespannt auf jeden Bericht und noch mehr auf dein Fazit am Schluss…

    Warum vegan momentan als Nonplusultra des „gesunden“ Essens gilt, erschließt sich mir auch nicht so ganz. Ich denke, dauerhaft ist es viel schwieriger und vor allem ein Riesenaufwand, sich auf diese Art und Weise dauerhaft ausgewogen zu ernähren als mit einer guten Mischkost mit viel Gemüse, Obst etc. als Grundlage.

    Was mich momentan ehrlich gesagt ein bisschen nervt, ist dieser Lifestyle Veganismus. Nicht aus Überzeugung für den Schutz des Lebens (also von Tieren), sondern um sich von der Masse abzuheben oder als angeblicher Jung-/Gesundbrunnen etc.
    Ist mir persönlich unsympathischer als derjenige, der ethische Gründe für diese Lebensweise hat.

    Bei mir auf dem Blog tagge ich immer die veganen Sachen (wenn man mal genau hinschaut, ist das dann doch so einiges in der Alltagsküche, bei uns zumindest, was einem gar nicht so auffällt auf den ersten Blick) und ich habe auch einige Veganer als gelegentliche Leser, über die ich mich sehr freue.

  14. Klingt nach einem wirklich trüben Tag, essensmäßig. Ich drücke die Daumen, dass die Stimmung auch wieder bergauf geht. Denn wie Verzicht anfühlen sollte sich Essen wirklich nicht dauerhaft.
    Meine These (und ich verfolge gespannt, wie’s weitergeht) ist trotzdem, dass solche Experimente nicht purer Verzicht sind, sondern im Gegenteil dazu beitragen, Handlungsoptionen zu erweitern – auch für uns Mitlesende, einfach dadurch, dass Tag für Tag hier steht (auch in den Kommentaren), was an veganen Gerichten alles möglich ist.
    Mit ähnlichen Hintergedanken stelle ich in meinem Blog jeden Monat einen veganen Brotaufstrich vor; hier:
    http://blog.punktkommatext.de/category/brotaufstrich-des-monats/
    Ich wollte mir selbst zeigen, was es außer Käse noch an Möglichkeiten für Brotfrühstücke gibt, um sicherzustellen, dass der Käse nicht reiner Reflex ist. Käse esse ich immer noch, aber ich habe auch die Abwechslung bei den Brotaufstrichen zu schätzen gelernt.
    Insofern hoffe ich, dass sich im Rückblick dieses Experiment für Dich auch als Bereicherung erweist – an Erkenntnisgewinn so oder so. Auch wenn es sich jetzt im Moment zeitweilig doof anfühlt.

  15. es kommt wohl darauf an, warum man sich für vegane ernährung entscheidet. wer es aus ethischen gründen (ich ess keine tiere) macht, der hat wohl kaum über verzicht nachzudenken, und der hat auch keine probleme mit der argumentation.

    wer sich wie katha quasi im selbstversuch vegan ernährt, hat sicherlich probleme mit dem verzichten, aber ebenfalls keine argumentationsprobleme.

    schlimm wird es bei den lifestyle-veganern, die auf tierische produkte verzichten weil das gerade modern ist. da fehlt sowohl die ethische grundlage, als auch eigentlich die freiwilligkeit im sinne von „ich bin überzeugt davon dass das so richtig ist“.

    die probleme, die sich bei welcher ernährung auch immer ergeben, sind eigentlich vorprogrammiert. ob nun bio, oder vegan, oder was auch immer: es findet sich unter garantie ein missionar pro und einer contra, jeweils. und essen ist keine mission.

    essen soll freude machen – ganz egal was man isst. und man sollte ein gutes gewissen dabei haben können. wenn diese grundvoraussetzungen gegeben sind, dann ist es vermutlich ziemlich egal, wie man sich ernährt (vorausgesetzt, man kriegt alle notwendigen vitamine, spurenelemente etc.). hauptsache, es schmeckt, und man ist selber wirklich davon überzeugt, dass man das richtige tut.

    grundsätzlich sollte man ja mit der ernährung sowieso viel mehr experimentieren.

  16. hallo katha,
    kann dich sehr gut verstehen, auch ich muss mich oft rechtfertigen warum ich dieses oder jenes fleisch nicht essen möchte, aber ich habe halt für mich selbst beschlossen nur biofleisch zu essen und da gibt es keine kompromisse und da bist du mir ein großes vorbild
    ich versuche ja 80 zu 20 prozent vegetarisch zu essen um mir keine verbote aufzuerlegen und trotzdem für den tierschutz was zu tun, bin auch seit dezember aiderbichlpate, deswegen die besten wünsche
    l.g. andrea aus der steiermark

  17. Hallo Katha,
    verfolge gespannt deinen veganen-Selbstversuch und gratuliere zum ersten Drittel. Mir fehlt die Selbstdisziplin für derartige kulinarische Einschränkungen. Aber ein paar vegane Rezeptvorschläge kann ich auch beisteuern:
    – Paradeiskraut mit Petersilkartoffeln (statt Würstel oder Fisch)
    – Krautfleckerl mit Eifreien Fleckerl – ob das so gut schmeckt?
    – Gemüsewok mit Wok Noodles (geht schnell, schmeckt auch mit „Wintergemüse“ und in kleinen Portionen)
    – Türkischer Bohneneintopf, Dal und Marokkanischer Kichererbseneintopf aus dem Kochbuch „suppito mit Biss“
    – Curry Broccoli Bulgur: 125 g Bulgur in 1/8 l gesalzener Kokosmilch 10 min quellen lassen; 1/4 kg Broccoli zerkleinern (Röschen abschneiden und Stiel soweit nötig schälen und klein würfeln), kurz blanchieren und kalt abschrecken; 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe und 1 walnußgrosses geschältes Stück Ingwer fein würfeln und in 1 EL Olivenöl andünsten; mit 1 EL Currypulver stauben und kurz mitrösten; ca. 100 ml Wasser zugießen und kurz köcheln lassen; Bulgur und Broccoli unterühren, 5 min ziehen lassen und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken (Rezept für 2 Personen, stammt von Adamah)
    – und hier noch ein Link zu einem milch(ersatz)freien Müsli: http://www.gesundessen.ch/seiten/gesundes_fruehstueck.htm

    Mahlzeit

  18. Hallo Katha,
    meine Hochachtung! Ich lese dein Tagebuch mit großem Interesse, wenngleich mir selbst nie im Leben einfallen würde, vegan zu essen. Was mir überhaupt nicht einleuchtet ist das Argument:
    ich esse keine Tiere. Keine Kuh muß für ein Milchprodukt ihr leben lassen und auch das glückliche Huhn gibt gern sein Ei wie die Biene ihren Honig. Und überhaupt scheint mir bei vegan viel zu viel Industrie dabei zu sein.
    Und Ersatz, immer Ersatz … wie in der Nachkriegszeit… brrrr
    Ich bin schon neugierig auf deine Schlußfolgerungen!
    Liebe Grüße

  19. Hallo Sílvia,
    Du sagst: „Keine Kuh muss für ein Milchprodukt ihr Leben lassen …“
    Das stimmt so nicht. Kühe geben nur Milch, solange sie Kälber bekommen. Ungefähr 50 % der Kälber sind Stierkälber, die ihrerseits nicht für die Milchwirtschaft „verwendet“ werden können. (Für die Nachzucht reichen ja wenige.) Diese männlichen Rinder stehen ja nicht alle auf der Wiese, bis sie tot umfallen. Sie werden geschlachtet. Insofern ist die Milch- ohne Fleischwirtschaft nicht wirklich denkbar.
    Bei den Eiern ist es ähnlich. Wenn Legehennen gezüchtet werden, fallen 50 % männlicher „Ausschuss“ an. Meistens werden die Küken ja sofort getötet. Auch wenn es – wie Katha öfter schon berichtet hat – inzwischen Bemühungen gibt, das zu unterbinden, heißt die Alternative: Männliche Hähnchen aufziehen, um sie im Endeffekt zu schlachten. Auch hier: Keine Eier ohne den Tod von Tieren, früher oder später.
    Wer seine Ernährung daran ausrichten möchte, dass keine Tiere getötet werden, kann eigentlich nur vegan leben. Ich sage nicht, dass man das muss oder sollte. Aber konsequent ist es.
    Herzliche Grüße
    Sabine

  20. Ich sehe die vegane Ernährung v.a. unter dem gesundheitlichem Aspekt – und möcht hier einfach meine positiven Erfahrungen teilen: Auf Anraten meiner äußerst kompetenten Naturheilkunde-Ärztin habe ich vor drei Jahren eine Kur gemacht und mich dabei 2 Wochen vegan ernährt (ohne tierisches Eiweiß, Honig aus naturgemäßer Haltung war aber erlaubt) – der erfolg war für mich damals unglaublich gut, denn ich wurde eine sehr langwierige chronische Krankheit (Neurodermitis) los (wobei die Schulmedizin keine Rezepte außer jahrelangen Cortisonbehandlungen kannte), ich bin seitdem meine Neurodermitis wirklich los – so unglaublich einfach!
    Seither sehe ich die vegane Ernährung unter besonderen Gesichtspunkten und versuche mehr und mehr vegane Rezepte zu kochen, jedenfalls bringt es gesundheitlich sehr viel sich zumindest einige Wochen im Jahr vegan zu essen – der Körper kann sich entgiften – von innen reinigen und die Kilos purzeln außerdem. positiver Nebeneffekt:)

  21. Liebe Lady Esskultur – I’m with you. gschichtln aus dem real life:

    Gestern kochte ich gemüse mit blauschimmelsauce – ich habe an dich denken müssen und dass du langsam in die käse-entzugsphase kommen müsstest.

    heute beim abendessenkochen wieder an dich gedacht: wirsing-quiche, das ist ja vegan und wirklich befriedigend! (sogar ohne das roastbeef, das ich dazu aß).

    meine letzten veganen versuche liegen jahre zurück – am längsten waren es zwischen 4 und 5 wochen. meine tipps für dann, wenn der kalte käseentzug dir im nacken sitzt und die appetitlosigkeit naht (nicht, dass ich dir das wünsche, aber ich spreche ja von mehreren erfahrungen): cremiges mit und aus nüssen, überhaupt: nüsse retten ziemlich viel. cremiges aus hülsenfrüchten: pürierte rote linsen als oberste auflaufschicht (und darauf sowas wie dukkah), bohnencreme aus canelli-bohnen, mit majoran und kapern – das kann tröstlich sein, wenn man sehnsucht nach rahm&obers hat.
    misowürze oder rauchsalz, wenn dir fleischgeschmack fehlt. es lindert die trauer (und den gusto)
    getrocknete tomaten, wenn dir nach deftigem ist. setze ich bei hausmannskost für vegetarier gerne wie speck ein und die vegetarier findesns immer gut.

    und, eine weise entscheidung, damit erst an tag 5 anzufangen: nur nicht zu viel mit dem sojaklumpert wie tofu machen. mir hat in jenen selbstversuchen exzessiver tofugenuss bisher jeden appetit verdorben.

    du packst das schon und du wirst dich über die erfahrungen freuen, die du danach mit den gewohnten nahrungsmitteln erlebst. daumen hoch und daumen drück! <3

  22. teig ohne ei geht, wenn man ihn nur gut kühl stellt.
    die flüssigkeit, die das ei-milch-gemisch ersetzt kann irgendwas nicht allzu saures sein, das man mit einem bindemittel andickt. das setzt natürlich voraus, dass der quiche-inhalt nicht zu viel wasser zieht (tut wirsing nicht)
    beispiele:
    kokosmilch-miso-fein gemahlene kürbiskerne-speisestärke
    gemüsefond-sojacuisine-einkochen lassen
    heutiges beispiel: gemüsefond-weißwein-mohnpaste aus feingemahlenem mohn, zwiebel, gemüsefond-weizenmehl zum andicken

  23. Ich hab die Füllung gemeint, beim Teig ist’s schon klar. Ohne Milch & Ei wär das für mich dann keine Quiche mehr (ein bisserl wie Chili con carne mit texturiertem Weizenprotein und Gemüsepaprika).

    Wobei Gemüsefond, Weißwein (eh vegan? ;-)) und gemahlener Mohn eh nicht schlecht klingt. Zum Eindicken würd ich bei solchen Sachen aber lieber gleich Xanthan o.ä. nehmen, damit keine Gefahr besteht, daß es nach Mehl schmeckt (und sparsam dosiert wird’s auch nicht so klebrig).

  24. @pepe ob tarte, quiche oder einfach gratin in teigwanne – das wurde letzte woche bei mir auch diskutiert. da ist man dann halt schnell beim schlagwort ‚ersatzhandlung‘ aber so ist es in meinem eintrag nicht gemeint, sondern als konkrete referenz, was man sich drunter vorzustellen hat. aber mein ganzer kommentar kreist ja um das thema ‚was tut man, wenn man dies will, aber nur das hat‘, insofern geh ich davon aus, dass captain esskultur mich schon richtig verstehen wird.
    xanthan habe ich jetzt nicht unbedingt immer im küchenschrank liegen. glaube auch nicht, dass man das mehl rausgeschmeckt hat (mein kritischster esser – ich selbst- jedenfalls nicht).
    in diesem sinne: Save the Mehlschwitze ;)

  25. das erdäpfelgulasch und das brot haben heut 2 leute sehr zufrieden, glücklich und satt gemacht :) :) vielen dank!

    tag war dann schon vor dem essen besser als vorher, aber das hat ihn natürlich ganz besonders toll abgerundet!

    lg anna

  26. danke, elli, dein versuch klingt ja nicht gar so fein. noch kann ich nicht klagen, glaube aber, grundsätzlich eher eine robuste konstitution zu haben (und dafür geschmacklich umso heikler zu sein).

    eine krankheit ist sicher nochmal eine andere motivation, um über ernährung nachzudenken, tansief. was bleibt? darauf bin ich auch neugierig. ich esse ja auch bisher oft vegan, bloß unabsichtlich.

    pepe, mein eräpfelgulasch hat mit anna eine abnehmerin gefunden. durchs reden kommen d’leut z’sam.

    nervenkekse ohne butter? ei-ersatz? weißt eh, andrea, das ist nicht meine welt. mir fallen im moment leider nur „verbotene“ (ein wort, das ich im zusammenhang mit essen nicht leiden kann!) belohnungen ein …

    bei unserem treffen letztes jahr warst noch mitten drin, birgit, gell?

    erdäpfel mit apfelmus klingt aber irgendwie traurig, weltbeobachterin.

    da habe ich glück, julia, weil ich mit meinem versuch sowieso (wieder einmal) zwischen den sesseln sitze.

    danke für deine gedanken, britta. absatz #2 stimme ich zu. über weitere schlüsse sprechen wir erst in ein paar wochen.

    ach, trüb fand ich ihn nicht, sabine. es macht einen haushohen unterschied, ein paar vegane gerichte in die übliche ernährung zu integrieren oder von einem tag auf den anderen 100 % pflanzlich zu essen. noch ist es einengend. sehr sogar. wahrscheinlich auch aus zeitmangel, denn natürlich gäbe es genug auszuprobieren, aber da fehlen mir zeit und nerven (und ich frage mich, wie das andere genussvoll hinkriegen wollen, die sich nicht so wie ich die ganze zeit mit essen beschäftigen können).

    jawohl, frau kelef, absatz #5 und zeile #6. genau.

    danke, andrea, auch fürs „vorbild“!

  27. mir würde sie auch fehlen, die selbstdisziplin, dani, wenn’s nicht der auftrag für die maxima wäre. danke für deine rezeptideen!

    bei ersatz und industrie stimme ich dir zu, silvia, aber das weißt du eh. bei milch und ei wird die sache schon schwieriger, sabine spricht gleich nach dir ein paar probleme an. außerdem 1. männliche tiere, 2. ende der „nutzungsperiode“ – da fallen die tiere ja auch nicht tot um, 3. künstliche befruchtung und der zwang zur jährliche geburt bei gleichzeitiger trennung des kalbes von der mutterkuh, 4. hochleistungsrassen bzw. hybride. ganz konsequent gedacht hat die antwort „vegan“ schon was, aber mir ist diese art der konsequenz zu eindimensional.

    das ist gut für dich, sigrid! ich glaube, dass jede ausgiebige auseinandersetzung mit der ernährung auch gesundheitliche vorteile bringen kann, hat mmn auch mit hingabe, konzentration, fokus, prioritäten zu tun.

    sehr lieb, frau maronvie, da versteht wer eindeutig was von anspruchsvollen gaumen. aber ich bin nicht sicher, ob (mir) die trickersei wirklich hilft. werde darauf zurückkommen. räuchersalz verwende ich seit tag 1, getrocknete tomaten, sojasauce und miso auch. dass ich auf meine heißgeliebten kapern bis jetzt vergessen habe, verheißt nichts gutes, danke fürs erinnern!

    ad quiche und pepe: bitte, ich glaube, ich mag erst am 22. jänner wieder quiche! und mehlschwitze/einmach/einbrenn/bechamel ist super, da lasse ich sowieso nix drüber kommen. alles eine frage der dosierung und kochdauer.

    danke, anna, das freut mich doppelt: weil’s einen guten platz (in euren bäuchen) gefunden und euch gut geschmeckt hat.

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