cremige majoranpolenta mit roten rüben & apfel

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die spontanen … sind ja oft die besten (bitte nach wunsch einsetzen: reisen, treffen, aber eben auch: rezepte).

heute vormittag wanderten mindestens zwei dutzend kleine rote rüben aus dem ernteanteil – in der gemüseschublade über wochen gesammelt – in den ofen. gewürzt wie immer (und wie ich’s auch in „immer schon vegan“ beschrieben habe).

währenddessen habe ich mir überlegt, wie wir sie noch warm zu mittag essen könnten. weil ich beim sinnieren gerade den getrockneten majoran in ein glas rebelte und in der küche noch ein paar rote ananasäpfel vom dänischen garten unserer freundinnen fanny und anne warteten, kam folgendes dabei heraus:

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cremige majoranpolenta mit roten rüben & apfel

(genaue mengen kann ich außer für die polenta – die ist grob nach „italien vegetarisch“ – vor lauter spontan nicht liefern, ihr kriegt das auch so hin.)

für die senfwürzigen roten rüben

  • rote rüben (am besten sehr kleine)
  • salz
  • pfeffer
  • 1-2 frische lorbeerblätter
  • 1-2 knoblauchzehen (bei ca. 20 kleinen roten rüben)
  • olivenöl (mild, nicht zu dominant)
  • dijonsenf (auf keinen fall süßer oder sonst irgendein milder!)
  • der fantastische cassis-balsamico von frau bushcook (ich hab‘ sogar einen von ihr gemachten <3), ersatzweise alter apfelbalsamessig oder guter, dicker himbeeressig (ansatzessig mit fruchtpüree)
  • salz
  • schwarzer pfeffer (bei uns gerade zufällig tigerpfeffer, sehr scharf und warmwürzig)
  • kalt gepresstes distelöl
  • echtes kürbiskernöl

für die majoranpolenta (reicht locker für 4)

  • 400 ml milch (bei uns: ziegenmilch, man kann natürlich auch 1/2 l und dementsprechend weniger wasser nehmen)
  • 800 ml wasser
  • salz
  • 250 g grobe polenta (mir war die polenta damit noch zu fest, ich würde beim nächsten mal nur 200 g nehmen)
  • mind. 50 g butter
  • mind. 50 g geriebener bergkäse (kein parmesan, der hätte für mich nicht zum majoran gepasst)
  • ½ tl gerebelter getrockneter majoran (bei uns vor allem blütenknospen)
  • geröstete haselnüsse
  • säuerlich-knackige äpfel (bei kleinen äpfeln: ca. 1 pro person)
  • 1 stange stangensellerie (ca. 1/2 kl. pro person) – nicht weglassen, wichtig für den ätherisch-frischen biss!

zubereitung

  1. rote rüben gründlich waschen/schrubben, in einer auflaufform mit salz, pfeffer, lorbeer, angedrücktem knoblauch und wenig olivenöl mischen, mit alufolie gut bedecken, bei 200 grad (vorheizen nicht nötig) mind. 45-60 min oder länger garen, bis eine messerspitze leicht hineingleitet. herausnehmen, kurz überkühlen lassen, haut abziehen.
  2. für die polenta milch und wasser mit salz aufkochen, polenta einrieseln lassen, einige minuten unter rühren köcheln lassen, auf kleinster flamme mind. 15 min (besser etwas länger) unter öfterem rühren cremig ziehen lassen. butter, käse und majoran einrühren, einige minuten ziehen lassen.
  3. die noch warmen rüben in schmale spalten schneiden.
  4. für das dressing reichlich (mind. 1 el) dijonsenf mit 2-3 el balsamico, salz, pfeffer gut verrühren, mit mind. der doppelten menge von den ölen (3 teile distelöl, d. h. ca. 6 el, 1 teil kernöl, ca. 2 el) gründlich verschlagen, bis eine dicke emulsion entsteht. (die sauce sollte intensiv nach senf, salzig und deutlich säuerlich schmecken – rote rüben saufen marinade und gewürze wie ein schwamm, die polenta dazu schmeckt auch eher mild-breit.) mit den lauwarmen rüben mischen.
  5. haselnüsse blättrig schneiden oder grob hacken (nicht reiben!).
  6. äpfel mit schale in knapp 1 cm große würfel schneiden, in einer kleinen pfanne in etwas butter bei hoher hitze scharf anbraten und bräunen, salzen. stangensellerie fein würfeln, unter die äpfel schwenken, von der flamme ziehen.
  7. cremige polenta auf tiefe teller (über unsere gibt’s später auch noch was zu erzählen) streichen, noch lauwarme rote rüben mit dressing darauf verteilen, äpfel auf die roten rüben streuen, mit haselnüssen bestreuen. sofort servieren.

ps: keine sorge. alles in ordnung. es ist kein wunder geschehen, weil nach hundert jahren wieder einmal ein rezept auf esskultur kommt (wobei: im august gab’s auch ein paar!). mir war nur gerade nach spontanem teilen meiner freude über dieses spontan entstandene gericht. (deshalb gibt’s auch nur ein einzigs foto, war ja nicht geplant …) und rote-rüben-rezepte kann man sowieso nicht genug haben, stimmt’s? und noch etwas: so ein rezept soll auch verdeutlichen, dass es mit einer sorgsam über jahre oder jahrzehnte gepflegten geschmacksbibliothek im kopf gar nicht so schwierig ist, spontan zu kochen. und zwar: ohne einkaufen gehen zu müssen. mit dem, was da ist.

pps: wenn polenta übrigbleibt: einfach flach in eine (oder mehrere kleine) gebutterte auflaufform streichen und in den nächsten tagen gratinieren oder in scheiben schneiden und in butter oder olivenöl knusprig braten. die roten rüben schmecken auch morgen oder übermorgen, aber bitte immer mind. 1-2 stunden temperieren.

6 Gedanken zu „cremige majoranpolenta mit roten rüben & apfel“

  1. ich hab auch rote Rüben im Kühlschrank aus meinem eigenen Gartenbeet (Selbsternte), bisher hab ich sie nie im Backrohr gemacht, schien mir zu viel Energieverbrauch. Aber jetzt werd‘ ich es versuchen..übermorgen, wenn es kühler wird.

  2. Das freut mich sehr, dass der Balsamico hier so eine schöne Verwendung findet. Wir haben seit diesem Jahr einen neuen Bürogarten und leider keine schwarzen Johannisbeeren mehr :-(

  3. Kochen mit dem was da ist, ist völlig unterschätzt. Macht Spaß, ist krativ, vermeidet Essen wegwerfen und schmeckt meist überraschend gut.
    Rote Rüben (Beete) mache ich ja stromsparend, schnell in der Mikrowelle. Ich weiß die ist in diesen Kochkreisen verpönt, aber funktioniert gut und vorallem spontan. Gewaschene Rote Beete in eine große Müslischale etc. packen Teller lose auflegen und bei höchster Stufe in die M. Dauer abhängig von Größe und Menge – bei mir so 5 -7 Min. bei 3 mittelgroßen rRs. Manchmal müssen sie nochmal 2 Minuten nachgaren
    Sigrid

  4. Die Rote Rüben sind genial, habe ich noch nie besser gegessen! Allerdings habe ich sie normal gekocht und in das Dressing das Lorbeerblatt und dicke Scheiben Knoblauch gegeben.

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