wie schmeckt vegan? tag 20

frühstück

schon im bett gleich nach dem aufwachen hatte ich mir gedanken gemacht, was ich heute frühstücken könnte (nicht: wollte, das geht erst ab übermorgen wieder). das ist normal. fragt den web- und sängermeister. meistesns diskutieren wir am abend noch die frühstücksoptionen. dann sind mir die 2 braunen bananen eingefallen. bananenmilch kommt bekanntlich keine mehr in frage. gefüllte banane ohne schlagobers ist keine gefüllte banane, außerdem zu reif dafür, die halten nimmer bis mittwoch oder donnerstag. bleibt nur banana bread. ich google also noch im bett (jaja) nach „vegan banana bread“, schaue mir den ersten treffer an und finde bis auf fehlende eier nicht wirklich was daran auszusetzen. doch, dass es zu süß sein würde, aber mei. ich bin also heute früh aufgestanden, in die unaufgeräumte küche gegangen und habe mir banana bread, die halbe menge, weil ja nur 2 bananen, dafür mit zusätzlicher meyer zitronenschale und -saft, gemacht. backzeit leider mindestens 45 minuten. und überkühlen. gegen mittag dann aß ich eine schnitte, fand die konsistenz sehr okay, den geschmack viel zu süß und banana bread – ob mit oder ohne ei – reicht auch wieder fürs nächste halbe jahr. mein übliches rezept (lange jahre erprobt) wird mir hoffentlich dann, wenn es so weit ist, wieder gute dienste leisten.

für die restlichen 15/16 des kuchens hat sich abends eine gute verwendung gefunden: bei einer dreistündigen basisdemokratischen sitzung zum thema gemüse (fragt nicht, aber was tut man nicht alles für das beste gemüse von da bis überall!) habe ich – zielgruppe perfekt getroffen – mit dem veganen banana bread einigen leuten eine freude gemacht. das brettl konnte ich leer mit ein paar picksüßen bröseln wieder mit nachhause nehmen.

gyokuro

mittagessen

zum glück ist mir eingefallen, dass ich im rahmen meines versuches auch einmal etwas in hauszustellung ausprobieren wollte. das einzige, was überhaupt in frage kommt, ist go thali. die sind hier in der nähe und da bestelle ich in sehr dicht getakteten zeiten, wie jetzt halt, immer wieder mal ein – immer vegetarisches – curry. ich rufe also dort an, denn auf der website steht nix von vegan: ob es auch vegane optionen gäbe, oder ob alles mit ghee zubereitet sei? der freundliche herr antwortet mit einer engelsgeduld, dass sie mit pflanzenöl arbeiten würden, dass zwei (von fünf) saucen, nämlich punjabi und hyderabad, vegan zur wahl stünden und dass man mir statt des naans (das ich so mag, das aber leider nicht nur joghurt, sondern joghurt und milch enthält, wie mir der gute mann erklärte), einfaches roti aus vollkornmehl und wasser mitschicken würde. aber alles kein problem, in zukunft einfach bei der online-bestellung „vegan“ dazuschreiben.

das thali war gut, dazu frittiertes kichererbsengemüse mit mangochutney, ein linsendal und basmati.

das war eine sehr einfache übung.

als nachspeise kalte zimtweichseln, jetzt könnten sie dann schön langsam aus werden, bitte.

vorgemüsegruppentreffenvorbeugungsjause

ein paar italienische maroni von ja! natürlich aus dem sackerl, auch das hätte mir schon früher wer sagen können. die sind viel besser, als ich sie von früher in erinnerung hatte: weicher, saftiger, aromatischer, süßer. sehr gut.

nachgemüsegruppentreffenheißhungerbrote

nadas roggenbrot mit dem gemüseaufstrich von ja! natürlich, der ziemlich fett, aber knackig und würzig schmeckt. ich verstehe bloß nicht, warum da sojaöl drin sein muss, sonnenblumenöl würde doch auch gehen, oder? eigentlich ein recht altmodisches ding, dieser gemüseaufstrich, er erinnert an die basis vom gabelbissen oder die fülle von schinkenrollen, eine art französischer salat.

das resterl vom baguette von gestern, getoastet und mit samba dark als nachspeise gegessen.

vegane erkenntnisse

die was-ich-danach-bald-alles-essen-will-liste wächst.

ich habe eine idee, um das projekt noch ein bisschen weiterverfolgen zu können, mit euch gemeinsam.

ich esse definitiv bei den meisten mahlzeiten weniger als sonst. warum? weil sie mir nicht so gut schmecken, dass ich vor lauter lust an der freude über den ersten hunger essen würde. wo ich mehr als vergnügt zugeschlagen habe, könnt ihr euch ja anhand der tagebucheinträge der letzten 20 tage ausmalen.

vegan backen und ich, wir werden keine freunde.

es gibt da einfach ein problem zwischen alles(fr)essenden und pflanzen(fr)essenden, und das ist nicht nur ein kommunikationsproblem, obwohl es an einem ganz ähnlichen ort im körper seinen sitz hat. ich darf mundschenk peter putzer zitieren, der mich gerade auf facebook zum fast mitternächtlichen laut lachen gebracht hat: „aber nur weil manche Leute ein paniertes Wettex mit einem Schnitzel verwechseln heißt das auch nicht, daß es keinen geschmacklichen Unterschied zwischen Putzfetzen und Kalbfleisch gibt“.

6 Gedanken zu „wie schmeckt vegan? tag 20“

  1. Ich bin gespannt, was Du heute essen wirst. :-)
    Und das mit dem Essenstausch finde ich cool. So können Menschen auch über’s Essen zusammenkommen, es muss kein teures Restaurant sein.

  2. Liebe Katha,

    ich liebe selbstgemachte Kuchen, welche nicht von Zucker und Süsse bestimmt sind. Würdest du dein „nicht so süsses“ Bananenbrotrezept mit uns teilen?
    Das wäre genial :-)

    lg
    Tamara

  3. ich bin sehr gespannt auf die projekt-fortsetzung! ist eine interessante quer-plattform gewesen die letzten 21 tage! ich werds vermissen :-)
    und je brauner die banane, desto weniger zucker, manchmal sogar ganz ohne!

  4. Lustig, daß es auf FB doch relativ heftige Reaktionen auf die am Schluß zitierte kleine Polemik gab, hier jedoch alles ruhig ist. (Ich vermute ja, daß das ein kleines bißchen daran liegt, daß dieser Beitrag bilderlos geblieben ist.)

  5. Haha, Herr Putzer hat tiefe Einblicke – als Köche haben wir bösen Kellnern schon mal gerne einen Putzlappen paniert und frittiert und als Personalessen hingestellt, wenn sie uns ganz bös gekommen sind.

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