wie schmeckt vegan? tag 3

frühstück

waldviertler mohnstrudel mit orangenduft (es ist einfach kein striezel, auch wenn ihn surdham göb so nennt) – der heute viel besser schmeckt als gestern, saftig, rund, weil durchgezogen

mein rezept dazu steht hier folgt morgen, falls ihr dafür einkaufen wollt:

  • 5 g frische germ
  • 100 ml haferdrink vanille (oder irgendein anderer getreidedrink vanille ohne aromen, ich mag bloß soja nicht so gern)
  • 40 g rein pflanzliche margarine ohne aromen, ich verwende alsan bio
  • 130 g zucker (rezept will rohrohrzucker, soll man nicht so eng sehen)
  • 200 g weizenmehl (rezept will dinkelmehl, ich nicht)
  • 180 g waldviertler graumohn (blau- oder weißmohn geht natürlich auch, blaumohn steht im rezept)
  • 1 bio-orange (nur die schale)
  • zimtpulver (ceylon)
  • 1 el powidl

gyokuro falsch erinnert, es war darjeeling ff phuguri, weil der besonders gut zum mohn passt(e)

mittagessen

frisches baguette vom lieblingsbäcker mit 2 verschiedenen sorten gekauftem bio-hummus, das von bio-verde mit ziemlich viel kreuzkümmel (mag ich), das von green heart mit süßlichen marillen (mag ich auch), aber weil mir das viel zu fad wäre, bloß brot mit hummus, gab’s obenauf einen fein geschnittenen salat aus stangensellerie, karotten, radicchio mit einem dressing aus senf, salz, pfeffer, sehr fruchtig-dichtem himbeeressig (immer noch von herrn marqueee, der ist sooo gut!), frisch eingekochtem topaz-apfeldicksaft von gestern und dem sehr kräftigen sizilianischen olivenöl von ppura (die machen wirklich gutes zeug, und nett sind sie noch dazu)

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und es war gut. sehr gut.

by the way: ich kauf‘ mir das alles selbst. dumm, denn ich hätte mich natürlich für die drei wochen locker durchfüttern bemustern lassen können, aber so bin ich nun mal nicht. ich kaufe und kann damit frei von der leber weg urteilen.

nachmittagskaffee

die zweite 1/2 bananenschnitte von gestern …

espresso wie gehabt

abendessen

the one and only erdäpfelgulasch nach „österreich vegetarisch“

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dazu ein vom web- und sängermeister fachmännisch aufgefächertes fächergurkerl

und nicht mehr ganz so frisches wie zu mittag baguette vom lieblingsbäcker

fruchtsalat, feinst und akkurat gewürfelt, 100 % bio & fairtrade, aus: ananas (costa rica, gut!), topaz-apfel (ö), uta-birne (ö), moro-orangenfilets (italien), grapefruit-filets, banane (vergessen, woher die gerade kommen), kiwis (detto), die anderen beiden nectacots von gestern, fein abgeriebene meyer-schale, navelina- und meyer-saft, agavendicksaft – ein klassiker, den ich seit immer schon inniglich liebe. und die ganze große schüssel voll im kühlschrank ist meins meins meins!

satt, zufrieden und glücklich – etwas, das auf die tage 1 und 2 nicht in allen bereichen zugetroffen hat

vegane erkenntnisse

einige, die aber erst gegenstand meines fazits in meiner maxima-geschichte sein werden und außerdem mit meiner gestern schon an dieser stelle vermerkten buch-idee zu tun haben (wir wollen ja nicht alles vorwegnehmen hier …)

meisterkoch meinrad neunkirchner wird für mich ein veganes menü im freyenstein kochen – allergrößte vorfreude!

19 Gedanken zu „wie schmeckt vegan? tag 3“

  1. lustig, dass meine freundin und ich mit so vielen foodies das aha-erlebnis teilen: das war gut, öha, war vegan.
    ein so geschehenes, sehr gutes gericht aus jener sendung, wo der (meinerseits gemochte) simon xie hong beim kochen den mund hielt, lauwarmer salat aus sellerie, tofu, pilzen:
    http://www.silentcooking.com/?p=867
    (tom yum paste gibts in ausreichender qualität ohne fischsauce, ich hab grad nachgelesen.)
    so oder so möchte ich guten appetit wünschen!

  2. Das liest sich wie die Beschreibung eines ganz „normalen“ Tages Essen. Deine Freude freut mich – ich bin weiter gespannt.
    Kurze Frage: Warum Fertig-Hummus? Weil Du’s testen willst? Für mich Neuland, das ich eigentlich nicht betreten möchte…

  3. ich glaub dir gern, dass dir der tag richtig gut geschmeckt hat (frühstück lass ich mal beiseite): weil originäre speisen sind, die keines als-ob bedürfen. die also in sich einfach stimmig sind, nichts kopieren müssen, ihr wesen nicht aus nachahmung beziehen.
    denn darin liegt für mich die krux an der ganzen vegan-geschichte: materialien zu ersetzen statt eine eigene geschichte zu entwickeln. deshalb auch mein morgen-fb-posting zu butter/margarine.
    dieses kopierverhalten ist es, das mir unbehagen bereitet und seinen exzess in aus nichtfleisch geformten, aber fleisch und traditionelle speisen kopierenden abwerwitzigkeiten findet. als wäre die welt damit in ordnung.
    ich stell mir das so vor:
    wer sich entscheidet, gänzlich ohne tierische produkte zu leben, müsste auch die konsequenz haben, sich (größtenteils) aus tradierten esszusammenhängen zu verabschieden. denn er stellt ohnehin schon so viel auf den kopf, warum dann nicht auch in letzter konsequenz das eigene essverhalten?
    beispiel butter: sie wird aus milch gemacht, milch kommt von der kuh. die kuh frisst gras und heu (idealfall, ich weiß), ist auf der alm. damit wird sie auch zur landschaftsgestalterin, ohne die viecher in der höh‘ würden viele flächen verwalden. weil das mit schipisten, die gemäht werden, geht eh nimmer lang, weil uns der schnee abhanden kommt.
    der veganer nimmt sich aus dem weltzusammenhang, in dem ein ding das andere bedingt, heraus, aber beansprucht dennoch, im gewohnten bereich tradierter lebensmittel und speisen zu bleiben, egal wie verfremdet, fast schon unwirklich erstere sind und zweitere zu müden, in bestem fall geschmacklich tauglichen, aber kaum wirklich in sich stimmigen kopien werden.
    anstatt zu sagen: ich verzichte – aus welchen gründen auch immer – auf tierische grundprodukte. ich nehme das mir zur verfügung stehende, möglichst frisch, nicht überverarbeitet, gerade in dieser idee der tierfreiheit der industrialisierten produktion abhold, und, wo möglich, nicht von zu ferne zu mir transportiert. ich kreiere daraus in sich stimmige, geschmacklich vergnügliche speisen, die mich nicht verbissen machen, sondern mit jedem bissen freude schenken.
    damit wird gleichzeitig auch den ursprungsgerichten, die in der verzerrten kopie ja ohnehin nur ein abklatsch sind, entweder nicht wirklich schmecken oder so zugewürzt sind, dass man unkenntlichkeit attestieren muss (aber genau das scheint ja ein problem vieler fundamentalistischer veganer zu sein: den dingen nicht in die augen schauen zu können) – wird also den ursprungsgerichten ihre würde erhalten. denn ein mohnstriezel ist ein mohnstriezel ist ein mohnstriezel. und ein schnitzel ein schnitzel. und so fort …..
    wenn aber die emotionen, die, so glaube ich, all diese butterersatz-suche und würstl- und was sonst noch-ersatz-“kreativität“ leiten, so stark sind, dann sollte so viel mut da sein, sich mit diesen auseinanderzusetzen, sowie der mut, sich wirklich auf neues einzulassen, und damit der welt dienlicher zu sein als mit der übertünchung durch ersatzverhalten. oder aber die ehrlichkeit, sich in die wonne von emotional und von geschmackserinnerungen getragenem essen fallen zu lassen und das maß zu halten zwischen tier und nicht-tier.

    deshalb, dieser ernsthaften suche nach alternativen wegen, bin ich auch so sehr zur freundin der nordischen bewegung geworden, in der auch mindeste dinge geachtet werden – siehe dieser artikel: http://www.economist.com/news/21589095-gourmets-will-learn-value-vegetables-predicts-ren-redzepi-chef-owner-noma-and-founder-mad.
    es geht um den wert, den wir unseren lebensmitteln zuerkennen. und den sehe ich in der flut an neuen veganen (und vorwiegend industrialisierten) produkten nicht. und auch die haltung, tierisches in der eigenen ernährung wegzulassen, stellt keinen wirklichen wert dar, wenn sie nicht gekoppelt ist mit der konsequenz, sich nach echten alternativen umzutun.

    ich verstehe, katha, dass du im zuge dieser recherche am eigenen leib auch auf die suche nach diesen ersatzlösungen machen musst. aber ich beneide dich nicht darum ;)

  4. Liebe Katharina,

    sehr interessant Dein Selbsttest und durchaus machbar! Um den Meinrad Neunkirchner beneide ich Dich, wir waren bei unserem vorletztem Wien-Besuch da und ich wünschte es gäbe ein vergleichbares Lokal hier in München. Liebe Grüße und viel Spaß noch mit der veganen Küche Sabine

  5. Um das vegane Menü im Freyenstein beneide ich dich! Ich bin echt gespannt was der Hr. Neunkirchner dir auf den Teller zaubert.
    Hat sich der Web- und Sängermeister mit dir solidarisch erklärt und auch auf vegan umgestellt?;)

    Tag 3 klingt doch gut. Ich esse oft vegan, oft ganz unbeabsichtigt. Mag auch Mandel-, Getreide- und Reismilch (selbstgemacht) sehr gern. Soja kaufe ich nie. Und mit den industriell hergestellten Produkten habe ich so meine Mühe. Als erste Zutat bei Alsan wird Palmfett aufgelistet. Da lese ich dann gar nicht mehr weiter und lasse die Finger davon.

  6. Auch ich beneide dich um das Menü.

    Ich habe grundsätzlich auch nichts gegen veganes Essen, schlimm finde ich ich – wie du – die Ersatzprodukte.

    Mir schmecken die Milchersatze einfach nicht als Milchersatz, ganz gruselig ist Sojamilch, finde ich, auch wenn es selbst gemacht ist.

    Und Alsan(bio) hat Palmfett und Sojalecithin – nicht aus biologischem Anbau – Fruchtkonzentrate … und schmeckt mir pur noch nicht einmal.

  7. danke, richard, fürs guten appetit wünschen, sehr wichtig! mir ging es bisher auch oft so in den letzten jahren, dass wir nach einem (zuhause gekochten) essen sagten: öha, das war ja jetzt vegan. so rum ist es einfacher und besser, aber das hilft mir im moment nicht so viel. danke für den link zum rezept.

  8. das ist die quintessenz, joerg utecht.

    ad hummus: das sortiment ist riesig, ich finde es spannend, unter den frischen (gekühlt, nicht ewig haltbar) bio-sorten ohne aromen die herauszufinden, die für eine schnelle mahlzeit zwischendurch schmecken. denn wenn ich hummus selbst mache, muss ich mit dem einweichen der kichererbsen beginnen, das mit der schnellen mahlzeit geht sich dann nimmer aus. und bevor ich gekochte aus der dose nehme, kaufe ich mir gleich ein fertiges – wenn es schmeckt. das versuche ich grade rauszufinden.

  9. Okay, verstehe ich.
    Hier ist Hummus Grundnahrungsmittel und ich mache es mind. einmal pro Woche selbst. Aus den bekannten Gründen (weil ich mir nur so der Qualität und des Geschmacks der Grundzutaten sicher sein kann).

  10. danke, angelika, für deine gedanken.

    du kennst mich gut genug um zu wissen, dass ich zu den schärfsten vegan-kritikerinnen gehöre, daraus in den letzten jahren nie einen hehl gemacht habe und das großteils genauso sehe, wie du es beschreibst, vor allem was imitate, fake-, als-ob-produkte und -gerichte und industrialisierte nahrungsmittelproduktion betrifft. für die kritik an all diesen dingen bin ich bekannt und warum sollte ich in diesen drei wochen daran etwas ändern?

    ad margarine: ich habe gesagt, dass ich keine fake- oder ersatzprodukte essen möchte, außer es sind produkte, die länger tradition als vegan haben. mir fällt aber zu margarine keine alternative ein, wenn ich gerne alle paar tage in der früh ein mamaladbrot essen möchte. ich mag kein öl am brot (textur) und ich mag kein nussmus unter der marmelade (geschmack), ich mag aber fett zwischen brot und marmelade (geschmack und textur). margarine gibt es übrigens länger als vegan und die margarinediskussion kenne ich aus beruflichen gründen bis ins letzte detail und ich verabscheue margarine. es bleibt mir zähneknirschend keine andere wahl in diesen 3 wochen. und alsan ist unter den margarinen, die sich da draußen tummeln, wahrlich noch eine der besten alternativen. dass ich sie mir nach den 3 wochen noch einmal freiwillig kaufe, bezweifle ich.

    ad mohnstriezel-schnitzel-vergleich: der haut nicht hin. der mohnstriezel ist immer ein mohnstriezel, denn er besteht aus germteig und aus mohnfülle. egal ob vegan oder nicht. die fülle wäre auch traditionell oft vegan, nicht jede/r kocht sie mit milch, nicht jede/r gibt honig dazu. beim germteig war ich am allerskeptischsten, aber germteige gibt es weltweit, die einzige gemeinsamkeit: mehl, wasser, germ. für mich auch immer noch salz. damit er „besser“ wird, gibt man fett dazu. der striezel aus dem web- und sängermeisterlichen rezepterbe wird mit öl zubereitet, wär hätte das gedacht? und milch oder eine andere milchige (sprich: einfach molligere, reichhaltigere) flüssigkeit ist tatsächlich eine mögliche variante. ich war selbst verblüfft, wie schön der teig von konsistenz und textur ist. rezept folgt. selbstverständlich ist ein mohnstrudel ein mohnstrudel und kein fake-mohnstrudel, im gegensatz zum schnitzel aus tofu/seitan/tempeh, das so tun möchte, als wäre es fleisch.

    ad „aus tradierten esszusammenhängen verabschieden“: ja, eh, das wäre auch mein appell an alle, die so leben möchten (ich bekanntlich nicht). aber: da überschätzt du (und ich) alle menschen in ihrem gestaltungspotential gewaltig. wer jahrzehnte in einem (ess)kulturellen umfeld aufgewachsen und geprägt ist, kann unmöglich alles „neu“ erfinden und damit automatisch glücklich werden. wir wissen um die macht der gerüche, konsistenzen, geschmäcke, gefühle beim essen. das ist ein sehr verkopfter zugang, einfach neues zu kreieren und dann ist die neue heilslehre auch stimmig. so funktioniert essen nicht. je weniger sich die menschen mit essen auseinandersetzen, umso schwieriger wird es für sie sein, zu abstrahieren: was ist erinnerung an die oma, was ist körperliches bedürfnis, wie könnte ich es auch anders (neu) decken? das erfordert dermaßen viel wissen über zusammenhänge, lebensmittel, deren verhalten beim garen etc., wer hat dieses wissen schon?

    daher: ich verstehe bis zu einem gewissen grad die sehnsucht der menschen, die jetzt vegan leben, nach den gerichten „von früher“. ich heiße sie nicht gut. ich finde sie nicht erstrebenswert. ich finde die industrie dahinter nicht erstrebenswert. aber wer glaubt, dass sich veganer/innen grundsätzlich „besser“ ernähren, sitzt von vornherein einem irrglauben auf. veganer/innen ernähren sich nicht besser als ganz gewöhnlich essende. der satz klingt banal, aber in seiner tragweite erklärt er für mich ganz viele probleme, die ich selbst mit der veganen ernährung und dem angebot in geschäften und lokalen habe.

  11. ja, sabine, birgit und ulrike, mit dem meisterkoch habe ich nicht nur beim geplanten veganen menü glück, sondern auch, dass ich bereits 2 kochbücher mit ihm machen durfte – und am 3. dran bin …

    der web- und sängermeister isst die letzten tage solidarisch und interessiert mit mir mit, verabschiedet sich aber morgen bis zum ende meines experimentes nach berlin, macht es sich also leicht.

    genau, birgit, so ist es mir auch bisher schon oft gegangen, dass sich ein essen im nachhinein als „zufällig“ vegan herausgestellt hat. idealfall.

    was alsan bio betrifft, muss ich dich bei den zutaten ein klein wenig korrigieren, ulrike:
    http://www.alsan.de/index.php?page=alsanbio&subpage=alsanbioproduktinfos
    ja, plamfett ist böse, wissen wir. das lecithin stammt bei alsan bio aber aus bio-sonnenblumen, immerhin kein soja, immerhin nicht gmo, immerhin bio. ich finde die zusammensetzung weit weniger schlimm als die von z. b. „veganem käse“, denn ich verwende kokosfett, rapsöl und die zitrone ja so auch in verschiedenen zusammenhängen. dass es aus konsistenzgründen offenbar nicht ohne palmöl zu gehen scheint, finde ich auch nicht super.
    und siehe auch meine antwort an angelika. wie gesagt, zähneknirschend für 3 wochen, ein kompromiss.

  12. danke, katha. dass sich so vieles am mohnstrudel/striezel aufhängt, liegt vielleicht an seiner prominenten positionierung (auf fb). aber er ist zugegeben ein schlechtes beispiel, entschuldige. ich wollte damit nicht deine mühe damit diskreditieren. vor allem aber ging es mir nicht darum, dein tun in diesen drei wochen zu zerpflücken, sondern ausgehend von dem, was du in diesen drei tagen schon eingeworfen hast an gedanken (und persönlichen problemen), meine überlegungen dazu einzubringen.
    ich würde, stünde ich vor derselben aufgabe, es mir mit sicherheit leichter machen. marmeladebrot? geschenkt! muss nicht sein. etc etc.
    dass ich mit meinem theoretischen grundgedanken die meisten menschen überschätze, ist mir schon klar. aber es geht ja hier auch um input und diskussion, oder?
    die macht der gefühle, ja, die ist das große problem: gerade auch wenn es darum geht, sich im essverhalten verantwortungsvoller gebärden zu wollen. ja, vegan essen ist nicht gesünder, nicht so, wie es meist gehandhabt wird. es ist eine große ausrede. der veganer = der neue gutmensch?
    was mir grad spontan einfällt: gibt es schon straßenbefragungen zu vegan? ob überhaupt alle wissen, was dahinter steckt? oder manche einfach dem neuen angebot im supermarkt folgen, weil’s schick ist? sollen wir den ö3 mikromann fragen?
    auf jeden fall ganz große hochachtung dafür, mit welchem aufwand du dich diesem selbsttest unterziehst. wir alle lernen mit dir.

  13. danke, liebe angelika, für deine erneut ausführliche antwort. ich entschuldige mich auch für meine scharfe replik auf fb. essen ist und bleibt emotional. deine überlegungen sind wichtig, die meisten stellen sie nicht an. ob alle wissen, was vegan ist? bestimmt nicht. habe auch überlegt, mit einer psychologin/einem psychologen zu sprechen, aber ich weiß noch nicht, an wen ich mich dafür wenden möchte. denn da geht es einfach nicht nur ums essen. oder gar nicht ums essen. da geht es um eine haltung und ein „gutes gefühl“ (das ist jetzt vorsichtig neutral formuliert, denn ich würde es eigentlich schärfer formulieren).

  14. Danke für die Info bezügl. des Sonnenblumenlecithins. Da hat sich ja seit dem letzten Jahr – von dort stammt meine Kenntnis mit dem Sojalecithin – etwas getan. Aber es gibt doch auch Margarinen ohne Palmkernfett, das kann muss aber nicht sein.

  15. danke, ulrike, für die ergänzung. kennst du gute (sprich: ohne aromen, sensorisch dezente), eher feste bio-margarinen ohne palmfett?

    ergänzung ad mohnstrudel: eigentlich sehr gut, dass wir ein vermeintlich unumstößliches gericht als diskussionsbasis haben, weil da jede und jeder eine meinung dazu hat (unabhängig davon, ob man mohn mag oder nicht).

  16. Hallo Angelika und Katha,

    hoffentlich übertrete ich damit nicht das Verbot jedweder ideologischer Diskussion – aber ich möchte Euch gerne widersprechen, wenn Ihr sagt, jede vegane „Kopie“ tierischer Lebensmittel sei inakzeptabel.
    Geschmack ist (nach der Säuglingszeit) durch Erfahrungen erworben – individuelle, ja, aber auch kulturelle. Davon können wir uns nie frei machen. Essen von emotionalen Erinnerungen zu trennen halte ich daher für nicht machbar – auch nicht mit entsprechendem Wissen, Katha.
    Wenn man verlangt, dass sich Menschen bei der Entscheidung für ein veganes Leben von allen ihren bisherigen Geschmackserfahrungen und -vorlieben verabschieden – macht man den Veganismus nicht gerade dann zu einer quasireligiösen Bewegung?
    Ich glaube, es gibt durchaus einen Mittelweg zwischen einer originär veganen Küche und solchen Dingen wie Seitan-Ente inklusive Geflügelhautimitat oder Ersatzkäse voller Zusatzstoffe. Ich glaube nicht, dass man von jedem, der sich für ein veganes Leben entscheidet, verlangen muss, gleich ein ganz neuer Mensch zu werden.
    Ich persönlich esse – bewusst – omnivor. Gelegentlich überkommt mich (fragt nicht, mit welchen Erinnerungen das zusammenhängt!) der Jieper auf Wurstsalat – eine bestimmte Mischung aus sauer, salzig, umami und dieser gewissen Wurst-Würzigkeit. Manchmal bereite ich mir dann Wurstsalat zu – the real thing. Manchmal verwende ich aber auch Seitanwiener dafür, und die befriedigen diesen unmittelbaren Jieper genauso. Und irgendwie habe ich nichts dagegen, wenn nicht jeder meiner Wurstsalatjieper ein Schwein das Leben kostet.
    Was ich gut finde: Wenn möglichst viele Menschen vorleben, was bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln bedeutet, ob mit oder ohne tierische Produkte. Daher verfolge ich auch dieses vegane Experiment mit Spannung. Aber Emotionen beim Essen zu leugnen oder ihnen die Legitimation abzusprechen, das halte ich nicht für sinnvoll.
    Herzliche Grüße
    Sabine

  17. … sorry, jetzt habe ich so lange rumgemacht mit meinem Kommentar, dass inzwischen die Diskussion weitergegangen ist. Manches doppelt sich nun. Sei’s drum.

  18. danke trotzdem für deine gedanken, sabine. und ja, da hat sich einiges überschnitten, denn emotionen beim essen zu leugnen wäre das allerletzte was du von mir hören würdest.

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