in knapp vier wochen japan von mitte jänner bis mitte februar habe ich:
- nicht genug vom perfekt gegarten reis bekommen können
- die idee der bento-boxen lieben gelernt
- den fischmarkt tsukiji in tokio mit dem worst jetlag ever besucht
- grüntee bei einem jungen meister getrunken und gemerkt, dass ich keine ahnung habe
- ein messer in tokio gekauft
- in kyoto ein bestenfalls mittelmäßiges ***-kaiseki gegessen
- in kyoto ein großartiges ***-kaiseki gegessen
- zwei messer in kyoto gekauft
- die messer in kyoto gravieren lassen
- sehr gute sushi gegessen und dabei sehr viel über die japanische esskultur gelernt
- überhaupt viel über esskultur gelernt, auch unsere
- matcha dick wie cremespinat getrunken (gegessen?)
- den größten bahnhof der welt – shinjuku station mit täglich 3,8 millionen fahrgästen – in fußnähe gehabt
- bei einem beeindruckenden tofu-meister beim tofu machen zuschauen (und kosten) dürfen
- verblüffend gastfreundliche und hilfsbereite menschen kennenlernen dürfen (ikko! toshiya! noriko! vivien! fumi! ikue!)
- mehrmals tonkatsu gegessen (und ohne zweifel das wiener schnitzel vom schnitzelthron gestoßen)
- eine bio-miso-manufaktur besucht, in der nach wie vor mit 100 jahre alten zedernholzbottichen gearbeitet wird
- sehr guten tofu in toyko gegessen
- noch besseren tofu im restaurant der bio-manufaktur gegessen
- mich überhaupt ziemlich in tofu verliebt
- in einem geschäft am markt in kyoto 20 (!) verschiedene reinsortige zitrusmarmeladen entdeckt, von denen ich vielleicht zwei oder drei schon einmal gehört hatte (7 davon habe ich mitgenommen)
- mich in den markt in kyoto – den nishiki – verliebt
- in einer sushi-bar eines der besten warmen gerichte in den vier wochen – ohne fisch und ohne reis – gegessen
- yuzu gesucht und sehr oft gefunden
- 4 sorten yuzusaft, 2 sorten kandierte yuzu-schalen, getrocknete yuzu-schalen und yuzu-schokolade mitgebracht
- in kyoto bei einem traditionellen teehandelshaus in einer halben stunde mehr über grüntee gelernt als in den letzten 20 jahren zusammen
- einen hightech-reiskocher gekauft, aber erst minuten vor dem abflug
- im noma „in residence“ im mandarin oriental in tokyo essen dürfen – am pass
- richtig gute mochi gegessen
- den shinkansen schätzen gelernt
- ramen auf basis einer wilden, würzigen, bitteren sardinen-suppe gegessen
- 10 sorten grüntee mitgebracht
- ein paradies für essbare mitbringsel entdeckt, in dem leider alles nur auf japanisch angeschrieben steht
- auf dem farmer’s market bio-yuzu – die letzten der saison – gefunden, gekauft und mitgebracht
- am letzten tag beim sushi-lunch zwei frische wasabi-wurzeln kaufen dürfen
- in kyoto das beste japanische frühstück gegessen
- saisonale mehlspeisen mit anderen augen sehen gelernt
- mich ganz gewiss nicht in yam verliebt
- mich auch nicht in andere schlitzige texturen verliebt
- irrsinnig guten eingelegten ingwer gegessen und eines der geheimnisse dafür verraten bekommen
- yakitori vom freilandhendl mit sake lieben gelernt
- ein einstündiges interview mit rené redzepi führen dürfen
- irrsinnig gute matchaschokolade in kyoto entdeckt, die’s leider nur dort gibt
- mich unsterblich in pickles, vor allem aus rettich, melanzani, pflaume, shiso und ingwer verliebt
- mich sehr in kyoto verliebt
- mich irgendwie auch in tokio veliebt
- fast jeden tag den mt. fuji gesehen
- wunderschönes geschirr gesehen, gefühlt, davon gegessen
- seeigel gegessen, der mir schmeckt
- eine kalligrafie gezeichnet bekommen
- mich in sake verliebt
- zwei kleine erdbeben erlebt
- in einem izakaya einen wunderbaren abend verbracht, ohne auch nur ein wort vom koch hinter der theke zu verstehen
- in kappabashi misosieb und wasabireibe erstanden
- eine einladung in ein privates wohnhaus zum essen bekommen (angeblich eine seltenheit)
- nicht annähernd einen einblick in diese faszinierende und fordernde fremde welt bekommen
meine pläne nach dieser reise:
- wiederkommen, vor allem auch nach kyoto und weiter in den süden (tee! zitrus!)
- in den nächsten monaten den einen oder anderen der oben aufgezählten punkte mit erinnerungen in wort und bild füllen, sprich: kulinarische notizen für euch und mich schreiben
- den reiskocher mehrmals pro woche verwenden (bis dato: 3x in 10 tagen, so gut hat reis zuhause noch nie geschmeckt)
- bio-sushireis bester qualität in österreich finden oder ggf. nach österreich bringen
- pickles suchen, finden, einfordern oder selber machen (mit dem ingwer habe ich schon angefangen)
- die messer pflegen
- noch mehr als bisher qualität, hingabe und sorgfalt beim essen einfordern, vor allem von/in der gastronomie
- noch viel mehr mit miso kochen
- einen sesam-mörser kaufen
- geschirr mit geschichte aus handarbeit verwenden, noch viel mehr
- das, was ich an japan schätzen gelernt habe, in der heimat suchen (die besessenheit, die frische, die hingabe, die sorgfalt, die präzision, die detailverliebtheit)
- das, was wir hier haben, noch mehr schätzen (lebensmittel persönlich bekannter herkunft, bio, anständige tierhaltung)
danke Katharina,
ich freu mich auf mehr und jetzt schon über das was du aufgelistet hast.. ich hab so viel an dich und japan gedacht in der zeit als du dort warst und finde vieles in der liste wieder was mich damals fasziniert hat. liebe gruesse. susanne
schön, dass die liste so lang und positiv ist, das nächste mal auch shizuoka prefecture einplanen – grüntee anbaugebiet…
Yuzu, hach lecker. Allein dafür möchte ich mal nach Japan reisen und wegen dem ganzen Rest auch.
p.s., solltest du von den yuzu-kernen noch welche haben, ich würde allzu gern probieren daraus eine pflanze zu ziehen….
ich bin wie bei stevan paul unfassbar neidisch, muß aber zwei dinge schon mal erfragen: was ist das geheimnis des eingelegten ingwers? und welches modell welcher marke ist der reiskocher (falls man den hier überhaupt bekommt)?
Oh, wie toll. Allmählich glaub ich ja, dass Japan the next Big thing für Foodies wird (oder schon ist).
Ich freue mich jetzt schon auf jede zukünftige japanlastige kulinarische Notiz. Speziell die Reiskochergeschichte interessiert mich, weil ich ein ausgemachter Reis-Fan bin und ihn aber seit Jahren nach der mir beigebrachten Methode zubereite… :-)
Ja, ja, ja! Und bevor ich hier ein dämliches Wortspiel anschließe: ich freu‘ ich drauf – danke fürs Teilhaben-lassen!
Hier sprüht Begeisterung!
Viele Grüße
Elena
Man würde am liebsten gleich den Koffer packen.
Ansonsten würd ich gern zu jedem Punkt ausführlicheres lesen, das ist ein unverschämter Wunsch, ich weis.
Lieben, lieben Dank. Ich bin jetzt schon erfüllt von Deinen Impressionen.
Oh, das liest sich SO toll!!
Japan ist auch noch eines meiner absoluten Traumziele… ich hoffe, wir dürfen hier noch ein bisschen mehr davon lesen :-)
Da mir ja Neid als Gefühlregung völlig fremd ist, habe ich mich schlichtweg nur gefreut, an Deinen Entdeckungen teilhaben zu können. Und natürlich immer ja! ja! ja! ausgerufen. Und nach meinen zwei großartigen eigenen Tokio-Aufenthalten für Oktober gleich mal den nächsten Flug gebucht. Beim besten Willen, ich kann nicht anders ;)
Mir geht es genauso! Am liebsten würde ich auch gleich wieder einen Flug buchen, obwohl wir erst im Sommer in Tokyo waren.
Aber bei dieser Aufzählung sind wieder so viele Erinnerungen hochgekommen. Ach, wie war das wunderbar!
Wow, was für eine Reise! Was für tolle Eindrücke!
Wie bist Du sprachlich in Japan zurechtgekommen?
Oh wie schön und begeistert liest sich nur diese erste Auflistung schon. Was freu ich mich auf nähere Erläuterungen – obwohl oder aber auch grad weil ich so wenig von Japans (Ess)kultur kenne.
wie genial!!!
Das klingt ja sehr verlockend. Magst du vielleicht ein paar konkrete Tipps schreiben, wo du die Sachen entdeckt hast (vor allem die Grüntee-Ort interessieren mich)? Ich bin im Mai/Juni in Japan (Tokyo-Kyoto und die ländlichen Gegenden drumherum) und suche noch nach solchen Geheimtipps abseits der Touristenpfade.
tönt toll – spannende Liste, ich bin ab Ende April in Japan und wäre auch froh um einige Hinweise zu den besuchten Betrieben. Danke vorab und ich freue mich auf deine Berichte.
Das mit dem Reiskocher ist mir auch so gegangen. Die Dinger sind echt eine Offenbarung. Schöne Erfahrungen hast du gemacht, ich bin gespannt auf einen (oder mehrere?) ausführliche Bericht(e).
Liebe Grüße
Nadja
Gestern von Japan zurückgekommen. Die kulinarischen Eindrücke sind beeindruckend. Besonders in Bezug auf die Qualität der Rohstffe. Ein Huhn schmeckt nach Huhn, auch in einem einfachen Lokal. Das Beef in Ishigaki (auch Zunge, Leber, Magen) gehören zu den kulinarischen Höhepunkten.
Toll! Danke
Hallo!
Mir ging es nach der ersten Japan Reise genauso – diesen dezember fliegen deswegen gleich nochmal: gibt es irgendwo eine Linkliste deiner Japan Empfehlungen? Das wäre unglaublich fein :)
lg m
Wie Sören interessiert auch mich von welcher Marke dein high-end-Reiskocher ist. LG, Carla
carla und sören, sorry, ich hatte das letztes jahr übersehen! der reiskocher ist von toshiba, modell RC-DU10W und ist ein „overseas model“ mit induktion, volumen 1 l (5,5 cups). ich bin sehr zufrieden damit. hier steht ein bisserl was drüber (runterscrollen): http://www.toshiba.co.jp/living/sp/tourist/en/ricecooker.html
Hallo Katharina,
ich überlege den gleichen Reiskocher zu kaufen, den Du aus Japan mitgebracht hast (Toshiba RC-DU10W). Könntest Du mir sagen, für welche Reissorten der Kocher eingestellt werden kann? Funktioniert er auch für Langkorn Reis?
Vielen Dank und Grüße!
Jens
hallo jens, ja klar funktioniert er auch für langkornreis! ich schicke dir ein bild vom bedienpanel mit den einstellungen. ich habe damit außer sushireis bis dato basmati und jasminreis, aber auch vollkornreis gemacht. die sind ja allesamt langkorn-reissorten. bin nach wie vor sehr zufrieden damit.