trinken bildet. bildet trinken?

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beim geschätzten herrn marqueee aka torsten goffin habe ich das schicksal noch abwenden können. jetzt kommt auch noch herr paulsen aka stevan paul daher und ist lästig. 11 fragen zu meinen trinkgewohnheiten soll ich beantworten, angefangen damit hätten die bildungstrinker. kettenbriefe meide ich wie der teufel das weihwasser (womit wir schon beim trinken wären), und mit dem trinken kenne ich mich nicht aus.

ich trinke aus den gleichen gründen, aus denen ich esse: wegen des geschmacks, nicht wegen der wirkung. ich trinke sehr gern sehr guten wein (oder sake, meine neue liebe) zum essen, aber selten solo. ich bin neugierig auf den geschmack und wie er mit dem essen zusammenpasst (oder auch nicht), aber wenn sich die wirkung in den vordergrund schiebt, ist bei mir augenblicklich schluss. dafür muss ich nichts tun oder mich „kasteien“, denn das passiert von selbst. schluss, mitten im glas. das war schon immer so, weshalb auch frage 11 nicht zu beantworten ist. distinktion übers trinken? ist mir völlig wurscht.

ich kenne ich mich also, wie gesagt, mit dem trinken, das man sich laut ausgesprochen mit einem verschwörerischen grinser, der komplizenschaft und die vermutung von wilden gschichterln und insidertipps für möglichst schwer zu beschaffende ausnahmedestillate impliziert, vorstellen muss, nicht aus. aber: herr anonymer koch aka claudio del principe hat mich bei der ehre gepackt und gemeint, genau deshalb solle ich drüber schreiben.

1. was ist dein liebster drink?

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angemessen lang rinnen gelassenes, kaltes wiener leitungswasser.
das ist kein „drink“? sagt wer?

2. wann hast du das erste mal alkohol getrunken?

ich nehme an, früher, als das gesetz erlaubt: selbst angesetzte, sehr bittere und null süße schwedentropfen von meiner mama, wohl schon im mutterbauch. tropfenweise, weil die helfen für und gegen alles. das tun sie auch heute noch und sind deshalb immer (immer) in meiner handtasche dabei.

der erste wein, an den ich mich erinnern kann, war ein grüner veltliner piri vom weingut nigl, das dürfte wohl vor etwa 25 jahren und könnte bei den obauers gewesen sein. seither halte ich nigl, obwohl ich sonst ausschließlich bio oder biodynamische weine kaufe, immer noch die treue.

3. welchen drink hast du am meisten bereut?

jeden der ohnehin selten bestellten, der sich trotz vorheriger beteuerungen als zu süß, aromatisiert, zu vordergründig alkoholisch (und damit meine ich nicht: brandig) oder sonstwie artfremd herausgestellt hat. also quasi jeden.

4. bar oder beisl? (im original lautet die frage: bar oder kneipe, aber da liest ja in österreich niemand mehr weiter)

für meinen lieblingsdrink brauche ich weder noch. im zweifelsfall aber das beisl, denn dort bekomme ich hoffentlich was anständiges zum essen.

5. champagner oder schaumwein?

wein. ich mag keine bubbles. (außerdem kann ich nationaldünkel nicht leiden.) ausnahme: der demeter blanc de blancs brut (winzersekt, uije, damit habe ich mich wohl spätestens jetzt disqualifiziert) von niki moser.

6. mit wem würdest du gerne trinken?

die frage ist, was? denn das trinken in diesem zusammenhang impliziert alkohol. ich habe mich in meinem leben noch nie mit jemandem zum trinken getroffen. es sei denn, tee gilt auch. mit wem also? am liebsten mit jemandem, für den/die trinken genauso nebensächlich in terms of nerdism und alkohol ist wie für mich, die/der aber genauso hohe qualitätsansprüche ans trinken wie ans essen hat. im idealfall aber jemand, der/die sich beim trinken richtig gut auskennt, und damit meine ich nicht die menge oder die aufzählung der kräuter (seit wann sagt man eigentlich botanicals?) im gin.

7. bei wem würdest du gerne trinken?

in der bar, in der’s ausschließlich bio/organic/… zutaten (alkoholische wie alkoholfreie) ohne ein einziges zugesetztes aroma gibt. ich denke, diese bar existiert nicht. wenn ja, sammeln wir gerne die adressen. ich wette ein glas frisch gezapftes wiener leitungswasser, dass sie nicht existiert.

8. wie sieht deine hausbar aus?

fürs foto weder eine flasche noch einen staubfetzen angerührt:

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im detail von links …

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… nach rechts

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die hinteren flaschen habe ich mehrmals übersiedelt. falls jemand vintage-batida möchte, bitte gern melden. einiges (wie der aperol) kam als geschenk ins haus. ebenso der birnschnaps von einem biobauern, ich verwende port, sherry, edelbrände etc. fast ausschließlich in der küche. manchmal gibt’s nach einem essen mit netten menschen einen thematisch oder geschmacklich passenden edelbrand, drum stehen da auch eine menge reinsortiger, wie z. b. kriecherl, zwetschke, rote williams, orange, marille. zu den herzogs gibt’s eine familiäre connection. würde ich kaufen, würde ich wohl beim malznerhof oder bei farthofer kaufen. aber ich muss nie kaufen, weil die bei uns eh ewig halten. bis auf rum für mehlspeisen. inländer rum kommt mir seit jahren keiner mehr ins haus (aromen), der von farthofer ist nicht meins (ich hab‘ jedes mal das gefühl, ich würde ins fassl beißen), aber der inhalt reicht ja noch jahre.

in der küche stehen uralter maraschino und grand marnier (man braucht ja quasi nix davon beim kochen), eine flasche amaretto aus dem jahre schnee (mag ihn wer? ich mag ihn nicht) und wahrscheinlich auch noch mehr verstaubtes dahinter. im kammerl stehen neben den weinen weitere edelbrände (herzog, farthofer, guglhof, wetter) die dann in die „hausbar“ kommen, wenn die dort aus sind. also in einem bis zwei jahrzehnt/en.

das kostbarste in unserer hausbar ist ganz sicher die bauchige flasche kriecherlschnaps von meiner tante christl und meinem onkel hans. weil: die kriecherl sind von jenem baum, von dem ich schon vor über 30 jahren als kind barfuß im sommer früchte genascht habe. pickige, süße, saftige, säuerliche, aromatische, himmlische kindheitserinnerungsüberhöhte früchte.

9. beschreib deine eiswürfel?

wichtigste eigenschaft: vorhanden. seit der anschaffung eines sodasiphons letzten sommer (für: siehe nächste frage) sind meist keine vorhanden, was angesichts öfterer küchentechnischer notwendigkeit (aber wenig platz im tiefkühler) regelmäßig zu schief hängendem haussegen führt (haben wir eiswürfel? wieso haben wir keine eiswürfel? wer hat zuletzt welche gebraucht? warum hast du keine neuen gemacht?).

würfel aus verschiedenen zitrussäften sind natürlich immer da. allerdings nicht zum trinken. warum eigentlich nicht? okay, alleine dafür hat sich die beantwortung dieser fragen ausgezahlt, danke die herren.

10. was ist deine gin-&-tonic-empfehlung?

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ertappt. ich trinke gin tonic (seit wann sagt man das & dazu?) ganz gern, vor allem im sommer. lange bevor der hype drum begonnen hat. denn bitter, kräuterwürze und zitrusfrische ist im glas ebenso eine perfekte kombi wie am teller. den farthofer-gin mag ich, weil er schmeckt und bio ist (meine zwei grundanforderungen an alles, was ich esse und trinke). beim tonic habe ich nach wie vor keines gefunden, das komplett ohne aromen auskommt und nicht um die halbe welt geflogen werden muss. von bio ist sowieso keine rede. das indi tonic aus spanien enthält zumindest keine aromen. tomr’s tonic sirup (wiewohl immerhin – angeblich – organic und ohne aromen) legt sich zu vorlaut über den gin. sachdienliche hinweise sind herzlich willkommen.

11. wie bekämpfst du deinen hangover?

welchen hangover?

ich reiche die folgenden 11 fragen zu deinen trinkgewohnheiten fast unverändert (ich habe nur das „kostbarste“ bei frage 10 ergänzt) weiter (die „bedingungen“ stehen hier):

  1. Was ist dein liebster Drink?
  2. Wann hast du das erste mal Alkohol getrunken?
  3. Welchen Drink hast du am meisten bereut?
  4. Bar oder Beisl (Kneipe)?
  5. Champagner oder Schaumwein?
  6. Mit wem würdest du gerne trinken?
  7. Bei wem würdest du gerne trinken?
  8. Wie sieht deine Hausbar aus und was ist das Kostbarste darin?
  9. Beschreib deine Eiswürfel.
  10. Was ist deine Gin-&-Tonic-Empfehlung?
  11. Wie bekämpfst du deinen Hangover?

und zwar an (bleiben wir doch, apropos nationaldünkel, einfach mal in österreich):

sarah aka sarah satt

peter aka der mundschenk & compagnie

eline aka küchentanz

jürgen aka genuss.cc

florian aka holzer-blog

helma aka hungry eyes

bene & oliver aka schoentrinken

queenofsoup aka esszimmer

wenn ihr wollt, dann trinkt antwortet, wenn nicht, dann nicht (denn: nichts kann ich weniger leiden als wenn mir jemand ungefragt – außer bei meinem lieblingsdrink – nachschenkt.) wer trinken antworten will, aber nicht in der liste steht: ungefragtes trinken antworten ist selbstverständlich jederzeit erlaubt und erwünscht. die spielregeln machen wir uns im internetz bekanntlich selbst.

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(die gläser sind übrigens von familie zalto/marienglas. nein, nicht von zalto.)

19 Gedanken zu „trinken bildet. bildet trinken?“

  1. 1. Kalter schwarzer Tee , nicht zu dick gekocht.
    2. Ich bin in Bayern aufgewachsen, wo Bier das Alltagsgetränk war. Also war das auch der erste Alkohol.
    3.Den Vodkabull, der mir irrtümlich in einem Club serviert wurde. Ich habe noch nie so etwas scheußliches probiert, wie diesen Energiedrink: widerwärtiger Geschmack nach vergorenen, aufgezuckerten Gummibären.
    4. Neither nor. Ich bin keine barfly und Kneipen sind auch nicht meins.Ich trinke lieber im Restaurant oder daheim.
    5.Champagner!!! Für mich ist es sehr, sehr einfach, guten Champagner zu erkennen- er lässt sich wie Bier oder g&t auch in grossen Schlucken gulpen, wird einem nicht über und weckt stetig die Lust nach einem weiteren Glas. Diese Eigenschaft habe ich bei andren Schaumweinen noch nie erlebt.
    6. Lalou Bize-Leroy
    7.?
    8. Unsre Hausbar ist recht übersichtlich, da die meisten harten Sachen zum Kochen (k) verwendet werden. Der aktuelle Bestand sieht so aus: Quitte, Himbeere von Gölles, Gin mare; Cognac VS Hennessy (k), Grand Marnier (k), Raki (k), Aperol , Campari (k), ein Grappa mit Wacholder drin, eine Flasche Sortilege, das wars. Nix besonderes.
    9. Eiswürfel rechteckig in Platikformen, grosse runde in dem Teil, das im Kühlschrank zur Eieraufbewahrung vorgesehen gewesen wäre. Da ich überzeugte Anhängerin des Blanchierens bin, sind immer reichlich Eiswürfel da.
    10. Gin mare oder Duke, tonic von Fentimans. Hätte gern ein komplett ungesüsstes tonic.
    11. Schlafen, Sauna, jammern.

  2. das ist schon klar, pepe, aber ich frag‘ mich, warum wir heute gin & tonic sagen müssen, wenn wir ihn schon jahrzehnte als gin tonic trinken. oder ist das ein code, der die auskenner von den ewiggestrigen unterscheiden helfen soll?

    danke, duni! ad 1. „nicht zu dick gekocht“ kann ich sehr gut nachvollziehen! ad 5. „in großen schlucken gulpen“ – ja! das zeichnet für mich guten wein aus. überhaupt alle guten getränke. gutes wasser übrigens auch. schlechtes wasser nippe ich wie ein vogerl.

  3. Unlängst hab ich in einem Foodblog (Küchenlatein) ein Rezept für Tonic Water gelesen (http://kuechenlatein.com/home-made-tonic-water-tonic-wasser-hausgmacht/).

    Zutaten:
    Zucker (bio kein Problem), Zitronengras (gibts zumindest getrocknet in bio-qualität), Limetten (bio kein Problem), Zitronensäure (hmmm ist das für dich ein nogo??) und Chinarinde (da wirds mit bio schwierig, zumindest ergab die kurze Suche im Netz keine Quelle).

    Das klingt eigentlich ganz gut, möchte ich gerne ausprobieren.

  4. das mit dem & im gin & tonic ist tricky. der drink hieß und heisst einfach gin & tonic. irgendwann hat die bequemlichkeit obsiegt, das & verschwand und wir haben uns an gin tonic gewöhnt. ergo sind auch eher die die ewiggestrigen, die das & jetzt wieder einfordern. das tun übrigens auch die ausbildner in der barkeeperausbildung. „gin tonic?? halber punkt. wir halten uns an das original.“ ist ein zitat aus meiner diplombarkeeperprüfung.

  5. Oh, das ist eine Staffette! Das ist wohl der erste Kettenbrief, bei dem ich mir eine Beantwortung interessant vorstellen kann. Denn ich bin eine Trinkerin: Wasser, Tee, den ganzen Tag über literweise, und gegen Abend, an vier, fünf Tagen in der Woche Bier, Wein, Sprudel, ab und zu auch Whisky oder Schnaps. Ich mach mit. Demnächst.

  6. martin, danke für die erinnerung! nein, zitronensäure ist nicht per se ein nogo für mich. aber wenn ich’s nicht für die ewigkeit aufheben will, könnte zitronensaft auch funktionieren.

    jössas, jürgen, da merkt man wieder, dass es weniger um die inhalte als um das richtige mascherl geht.

    ha! eline! ich hatte gehofft, dass du anbeißt. (sonst hätte ich dich eh gar nicht erst genannt.)

  7. ha, so schreib sogar ich wiedermal was ins blog!

    disclaimer: sobald ich wieder gsund bin. derzeit ist es nur der zwar gute, aber seit 2 wochen wirkungslose erkältungstee aus der apotheke, der mich zusehends langweilt :(

  8. Die nette sommersprossige, rothaarige Dame, der ich am Ende eines Messe-Tages in London noch vorgestellt werden sollte, sprach: „Who ever You are, I’m in a desperate need of a Gin and Tonic“ und entschwand.
    Ich spreche seither das & immer aus.

    Wobei ich ja meist Tanquerray & Tonic sage.
    Und manchmal, wenn ich den barkeeper kenne, auch lässig T & T.

  9. Seit ich vor Jahren in Ö1 die Geschichte der Jungs von Plymouth Gin und deren Suche nach dem perfekten Tonic für ihr Wässerchen gehört habe, ist das Tonic von Fevertree mein liebstes.

  10. Übringens Aqua Monaco hat ein Bio Tonic auf den Markt gebracht, dass Green Monaco. Auf deinen Bild ist ja schonmal das normale von denen. Um die halbe Welt muss es auch nicht reisen, da hier auch auf Chinin verzichtet wird und bittere Kräuter aus Bioanbau verwendet wurden.

    Außerdem gibt es noch pHenomenal Tonic Syrup welches man mit Wasser verbindet und so sein eigenes Tonic verwenden kann, so brauchst du nur noch deine Wiener Wasser mit Sprudel ;)

  11. was die „bar, in der’s ausschließlich bio/organic/… zutaten (alkoholische wie alkoholfreie) ohne ein einziges zugesetztes aroma gibt“ betrifft, so sei dir die momentum bar.à.vins. (http://www.facebook.com/momentum.bar.a.vins) in Ybbs ans Herz gelegt – bis aufs Tonic und Bitter Lemon is dort alles zumindest bio, das meiste (Wein) natural…

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