citrus in buchform

dass ich auf die zitrusseite (die mir bekanntlich sehr viel lieber als die schokoladenseite ist) meines lebens gefallen bin, dürfte meinen leserinnen und lesern hier und anderswo bekannt sein. obwohl ich nie wusste, was ich werden wollte, bin ich geworden, was ich wollte, weil ich nie musste. ich darf übers essen schreiben, darf berufsneugierig sein, nachfragen, kosten, den lebensmitteln auf den grund gehen, die menschen dahinter kennenlernen, buchprojekte, die ich spontan und mit einer nicht zu unterschätzenden portion sturheit auf oberösterreichisch (und damit gerne unterschätzt) zur diskussion stelle, mit geschätzten menschen umsetzen.

heuer ist österreich vegetarisch in die 3. auflage gegangen, die 4. ist in vorbereitung. danke euch allen dafür!

heuer ist deutschland vegetarisch erschienen, in der 2. auflage, die 3. ist in druck. danke stevan, elisabeth, niki, dem gesamten brandstätter-team und euch allen dafür!

und heuer ist schon im frühjahr ein büchlein erschienen, das jetzt erst hochsaison hat und gebührend gefeiert gehört:

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citrus von luzia ellert (fotografie, auch die vier extra für mich und esskultur fotografierten bilder vom buch, die ihr hier seht – danke, luzia!), gabriele halpert (alle rezepte bis auf eines – meine pomeranzenmarmelade) und mir (kulinarische zitruskunde), erschienen bei collection rolf heyne.

die geschichte zu diesem buch ist eine – für mich – bewegte: es hätte schon ein jahr zuvor erscheinen sollen. damals waren die anderen titel dieser reihe („die andere kulinarische bibliothek“: chili, ingwer, kartoffel, schokolade, tomate) noch im großen, schweren coffee-table-format. nie stand in der verlagsvorschau von crh (collection rolf heyne) dabei, wer für den text zuständig sei. und als vor einem jahr die frühjahrsvorschau für 2013 von crh erschien, war citrus wieder angekündigt, wieder ohne autor/in der einleitung. in der zwischenzeit hatte ich die schönbrunner zitrusfrüchte kennengelernt, mich ins thema systematisch(er) eingearbeitet, viel verkostet und meiner zitrusleidenschaft in mehreren medien ausdruck verleihen dürfen.

wenige tage vor weihnachten 2012 bekam ich ein mail von jürgen welte, dem verlagsleiter der collection rolf heyne. wir telefonierten noch vor weihnachten. ein schöneres geschenk als diesen auftrag konnte mir am jahresende niemand mehr machen: ob ich die einleitung, eine kulinarische warenkunde zum thema zitrus, für dieses buch schreiben wolle? völlig freie hand, hauptsache genussvoll?

ich bestand, profi bleibt auch bei der größten leidenschaft profi, zuerst noch darauf, luzia ellert und gabriele halper – die ja beide in wien leben und arbeiten – kennenzulernen. wir trafen uns bei luzia ellert im studio, gestern vor einem jahr. ich bekam die fertig gesetzten fahnen des buches. und natürlich sagte ich zu.

anfang des heurigen jahres durfte ich also wieder einmal tun, was ich wollte, obwohl ich nicht darum gebeten hatte, sondern sogar darum gebeten wurde: eine ausführliche, sehr persönliche einleitung zu einem ganz und gar ungewöhnlichen, wahnsinnig schön fotografierten kochbuch schreiben.

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citrus – trotz der kleinen größe haptisch ein schlager, weil in leinen gebundenes softcover – enthält gut 100 zitrus-rezepte in 5 kapiteln:

  1. aromagebung – vor- & hauptspeisen, desserts
  2. ganze früchte – vor- & hauptspeisen, desserts
  3. fünf-uhr-tee – kuchen & torten, gebäck, pralinen & konfekt
  4. elixiere – kalte getränke, warme getränke
  5. konservierter süden – eingelegt & eingemacht, kochzutaten

hier sind alle 5 kapitelaufmacher mit den rezeptlisten zu sehen:
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den genau 102 rezepten vorangestellt ist meine einleitung, in der ich über geschichte und familienverhältnisse der zitrusfrüchte ebenso erzähle wie über die wichtigsten vertreterinnen und wie man ihr aroma und ihren geschmack am besten einfängt. dem vorangestellt wiederum sind 6 (!) doppelseiten mit fotos von zitrusfrüchten. zitrusfrüchten aus schönbrunn, natürlich, denn so ist letztendlich auch die sprache auf mich gekommen. durchs reden kommen d’leut‘ z’sam – und: man muss es nur dawoatn können.

wer luzia ellert kennt, weiß, dass es bei büchern mit ihren fotografien keine einzige zeile text bräuchte. nicht einmal seitenzahlen. in citrus fängt sie derart gekonnt das südliche sommerliche sonnenlicht ein, dass mir schon klar ist, warum der verlag das buch unbedingt im frühjahr draußen haben wollte. ich war aus inhaltlichen gründen dagegen, denn wenn es eine zitrushochsaison gibt, dann ist sie jetzt! dass mir jetzt auch noch die meyer zitronen in die hände fallen, hat niemand wissen können.

gabriele halper als köchin und rezeptautorin ist eine ganz stille. sie deshalb zu unterschätzen, ist ein großer irrtum. denn wenn ihre 101 zitrusrezepte eines beweisen, dann ihren guten geschmack, ihre grenzenlose freude an der großen familie zitrus und ihre umsicht, nur jene früchte zu verarbeiten bzw. als zutaten anzuführen, die man auch wirklich einfach bekommt, nämlich: zitronen, orangen, grapefruits, limetten, mandarinen, die eine oder andere bitterorange, kaffirlimette, kumquat oder pomelo.

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ursprünglich wollte ich euch dieses büchlein (ich nenne es büchlein, weil es handlich und im verhältnis zur ursprünglichen reihe wirklich klein ist) als weihnachtsgeschenk ans herz legen. mir selbst ist das „schenken“ (und beschenkt werden) zu weihnachten nicht so wichtig, weil mir weihnachten selbst nicht wichtig ist. deshalb, und weil meine auftragslage – zum glück – ungebrochen gut ist, habe ich das – ganz geschäftsuntauglich, meine oma hätte mich geschimpft – verabsäumt.

was nichts daran ändert, dass ich euch citrus jetzt, wenn es ab dieser tage die ersten pomeranzen geben wird, wenn es anfang jänner echte mandarinen und tarocco-orangen geben wird, wenn also die allerschönste zeit im jahr für zitrus anbricht, als freudenspender für euch oder andere liebe menschen ans herz lege.

nicht zu spät, sondern gerade recht.

wer es verschenken möchte, könnte das mit den letzten meyer zitronen aus der türkei tun, mit einem netz der ersten blutorangen aus sizilien, im ganz besonders liebevollen fall mit einem steigerl echter (!) mandarinen (beim bioladen des vertrauens bestellen, aber auf echten mandarinen – nicht clementinen, satsumas o. ä. – beharren).

citrus hält ideen für viele jahre zitrusfreuden bereit. dass ich daran anteil haben durfte bzw. darf, freut mich narrisch.

und als kleines dankeschön und entschuldigung für meine verspätung versende ich citrus an alle, die das büchlein bis 31. 12. 2013 bei mir bestellen, portofrei nach österreich und deutschland. (im formular steht das porto dabei, nicht irritieren lassen. wenn ihr citrus bis inkl. 31. 12. 2013 bestellt, gilt mein wort hier.)

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ps: einen ausführlicheren blick ins buch gibt’s bei amazon.

15 Gedanken zu „citrus in buchform“

  1. Danke, Katharina. Lag dies Jahr schon unterm Weihnachtsbaum und macht viel Freude. Aus den Meyer-Zitronen ist übrigens Marmelade geworden. Beste Grüße, Anna

  2. das freut mich, anna, dann war immerhin das christkind pünktlich! wie hast du die marmelade gemacht? wir haben mehrere varianten ausprobiert, die aus ganzen früchten pürierte und passierte hat sich als beste herausgestellt.

  3. Die Marmelade habe ich grob nach nigella Lawson gemacht, ganze Früchte gekocht, dann aufgeschnitten, das Innere separat ausgekocht mit dem kochwasser der ganzen Früchte, und das wiederum gesiebt und mit den geschnittenen Schalen und Zucker bis zur Marmelade gekocht. Ich hoffe das war verständlich ausgedrückt. Die Marmelade ist nicht klar, aber ich mag, wie alles auseinander entsteht und der Geschmack ist gut. Anna

  4. danke, anna. wir haben’s diesmal ganz simpel gemacht: ganze früchte in scheiben, kerne raus, scheiben noch in kleinere stücke, 1:1 mit kristallzucker (kein gelierzucker) gekocht, bis weich, püriert, passiert, nochmal aufgekocht. ist alles drin und schmeckt fantastisch.

  5. Herzlichen Dank für alle Zitrusnachrichten, Kochbücher und Rezepte und vor allem für die „Meyerjagdspuren“! Auf ein zitrusreiches 2014!Liebe Grüße aus Mödling,
    Anita

  6. Ungeduldig wie ich bin, habe ich das Buch schon längst vor Weihnachten und vor der Zitrusfrüchte-Saison (ich glaube, es war bereits im Juli) gekauft und bin begeistert. Nur die Widmung von Dir fehlt leider.

  7. das ist aber sehr lieb, anita, vielen dank! ich glaub‘, mit den meyers haben wir einen schönen beginn einer neuen zitrusvielfalt erlebt. ich bin guter dinge.

    das freut mich und die holen wir irgendwann einmal nach, ti saluto ticino!

  8. hab mir das buch grad im detail angeschaut, schaut herrlich aus… und bin soeben meinem neujahrsvorsatz untreu geworden meinen kochbuchkonsum zu reduzieren :-)

  9. auf Arte gab es gestern um 19.45 die Sendung
    „Der Foodhunter in China- Buddhas Finger und
    Haargemüse, das glücklich macht“, da verkochte ein österreichischer Koch Buddhas Finger mit Rinderfilet, kann man vielleicht noch in der
    videothek sehen
    Liebe Grüsse

  10. danke, silvia, für den tipp. hatte die sendung gesehen, ich mag diese gehypten „wir haben die neue sensation entdeckt“-dinge nicht, den buddhas hand gibt’s schon seit ewigen zeiten, aber nur so lässt es sich wohl in der internationalen spitzengastronomie verkaufen.

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