ich bin weihnachtsgeschädigt (und damit sicher nicht alleine). an der zeit vor und um weihnachten gibt es wenig, worauf ich mich wirklich freue. die briochekramperl zum heutigen kramperltag gehören dazu. alle jahre wieder. heuer mussten wir dazu nicht die post bemühen (dann wären sie vermutlich auch erst nächstes jahr angekommen). meine innig geliebten, vierschrötigen gesellen kommen – nonaned – von meinem lieblingsbäcker.
wer dem zweiten von links das linke bein amputiert hat, ist nicht geklärt. um sein leid zu lindern, habe ich ihn als erstes gegessen. wobei: dass kramperl wirklich leiden, kann ich mir nicht vorstellen. die sind hitze und ignoranz gewöhnt. angeblich, so der bäcker, würden viele eltern aus „political correctness“ keine kramperl mehr für ihre kinder kaufen. das ist kein schmäh, bitte. dabei ist so ein frecher, fröhlicher, unangepasster, unförmiger und wilder kramperl doch um himmelreiche schöner als ein noch so heiliger, braver, strenger oder von mir aus auch milde lächelnder nikolo.
ich bin ja fasziniert von den krampussen. so was gibt es bei uns leider gar nicht (gebürtige schlesierin, die seit vier monaten im ruhrpott lebt aber einen österreicher geheiratet hat). was aber political incorrect an so einem kramperl?
das wäre schön, dann wäre der ganze Zirkus vorbei…und Neujahr dann gleich mit….
Das Festhalten an ein paar kleinen Traditionen (anstelle Weihnachtszirkus)vermag vielleicht Weihnachtsschädigungen zu vermeiden.
weil die kramperl doch das böse, wilde, unkontrollierte, leidenschaftliche, ungezügelte symbolisieren, noumenon, und das darf man den kindern doch nicht auch noch schmack(!)haft machen…
bin ganz bei dir, bolli! von silvester haben wir ja noch gar nicht gesprochen. meine einstellung dazu dürfte aus dem eintrag vom 31.12.07 hervorgehen…
robert, du sprichst mir aus der seele. dabei ist es absurd: etwas, das man nicht mag, mit etwas, das im grunde genommen dazugehört, aufwiegen zu wollen. aber es funktioniert.
Leider habe ich dieses Mal mit einem Briochekramperl ausgelassen. Aber die schauen recht lustig daher.
Super Seite. Deine Kramperl sehen genauso lecker aus, wie sie Mama immer machte, sogar immer noch macht. Leider habe ich heuer keinen „erwischt“.
lg Christine!
Liebe Katha,
nach ein bißchen Nachdenken habe ich es kapiert. Wir sagen halt Krampus. Aber sie sehen wirklich zum anbeißen aus und Brauchtum hat doch nichts mit dieser unentspannten political correctness zu tun…